Donnerstag, 10. April 2014


et dicebant sanctus sanctus sanctus, wir haben uns daran gewöhnt, dass wir allein sind, auch wenn wir immer denken, dass es uns besser gehen könnte, manchmal erträumen wir uns eine bessere Anordnung, Freundschaft, Nähe, Wohlwollen, Verstehen, Wärme, manchmal erträumen wir einen anderen oder eine andere, bei dem oder der wie das alles finden würden, seltsame Träume, sie wollen nicht verschwinden, stehen gegründet, und wir kommen einmal mehr auf die Biologie zurück, die Gesetze, die unser Beisammensein steuern, sind von der Evolution festgeschrieben worden,
die Evolution will den Menschen als geselliges Wesen, die Menschen sollen sich paaren und als Paare vereint für das schwierige Geschäft der Reproduktion sorgen, sie sollen sich ertragen, zu Gruppen zusammenfinden und in diesen kleinen und grossen Gruppen in der rauhen Natur ihren Ueberlebens- und Ausscheidungskampf führen, og de råbte til hverandre, der Mensch hat demnach unter anderem tolerant zu sein, hilfreich und gut, so weit so gut, es scheint aber, dass der grosse Bioingenieur, der uns entwickelt hat, diese Kräfte der Zuneigung und der Liebe nur für das absolut Notwendige berechnete, niemals aber für jene ideale Welt, die den geistigeren Exemplaren vorschwebt, es stürzt sich,

Dienstag, 8. April 2014

Montag, 31. März 2014


die Natur hat nur das Nötigste in uns investiert, das für den Affen Nötigste, dass höhere Wesen auftreten könnten, empfindliche, zarte Seelen, mit gewissen geistigen und seelischen Bedürfnissen, ist nicht vorgesehen, hellig, hellig,
 
                                      

Freitag, 28. März 2014


und so sind wir denn da, halbfertig, hilflos, missgestal­tet, Opfer blinder Prozesse, Affen, so ruft die Natur uns zu, und wir sind Affen, hellig er hærskarers HERRE, pflanzt euch fort, ruft die Natur, sorgt für Nachwuchs, sorgt für euch, seid stark und stolz, hasst, verfolgt, hetzt, kämpft um Futter und Frauen, tötet aber nur, wenn es nötig ist, look out kid, als Einzelwesen leben wir einem unaufhebbaren Zwiespalt zwischen Vereinzelung und Gemein­schafts­leben, wir sind nicht nur soziale Wesen, wir wollen oft auch allein sein und einsam und regen uns auf, wenn jemand in unsere Nähe kommt,
evolutionsgeschichtlich gesehen ist wohl die Einsamkeit die ältere Befindlichkeit, die Lebewesen waren zunächst allein und kannten viele hundert Millionen Jahre lang nichts als sich selber, das ewige Wasser, spät erst wurde der andere entdeckt, und der andere war wieder viele hundert Millionen Jahre lang der Feind, Nähe gab es erst spät, nachdem die geschlechtliche Fortpflanzung erfunden worden war,

und wie problematisch und wie gefährlich war diese Nähe, wie wenig wissen wir von ihr, wie oft misslingen diese Annäherungen, you're gonna get hit, wir fallen, zu unserer Entspannung, gerne in ältere Zeiten zurück, in die Zeiten der Einsamkeit, und sind ein Reptil, liegen gepanzert und unzerstörbar im Schlamm, schliessen die Augen, geniessen diesen Zustand der Ruhe, verlangen nichts von irgendwelchen anderen und andere verlangen nichts von uns, aus der bewölkten Kluft, welche Ansprüche mit der zunehmenden Nähe an uns gestellt werden, wir leiden unter diesen Ansprüchen, das ist ganz klar,
auch wenn wir viele Rituale entwickeln, Lieder, Befriedigungen, so misslingt das Gemeinschaftsleben nur zu oft und endet in Bosheiten und Streit, sanctus sanctus sanctus Dominus exercituum, die höheren Naturen führen daher gezwungenermassen eine zurückgezogene, verborgene Existenz, unter den gegebenen Umständen können sie nicht anders, und doch werden sie in einem einsamen Leben nicht glücklich, das Glück ist mit Gesellschaft verbunden, mit Augen, die auf sie gerichtet sind, schäumend und brausend hinab, es verlangt auch sie nach Gemeinschaft, nach Anerkennung, sie möchten geliebt werden, sie möchten lachen, schwatzen, zuhören, sich bilden,

hellig, und so eilen wir dahin, nach den unbekannten Gesetzen einer komplizierten Physik und Chemie, wir ziehen einander an und stossen einander ab wie Himmelskörper oder irgendwelche chaotischen Teilchen, wir grüssen, wechseln ein paar Worte, sehen uns an, lächeln, werden ungeduldig, wissen nicht, was weiter tun, gehen daher weiter, gehen daher weg, hellig, Frage an den Himmel, warum was warum was wollten wir fragen, gewiss etwas Dummes, etwas über die Liebe oder das Glück, warum es dieses Glück nicht gibt, hellig,

Donnerstag, 13. März 2014

Mittwoch, 12. März 2014

das Werk fand allgemeinen Beifall, wurde in alle Zeitungen des nordamerikanischen Kontinents aufgenommen, in England auf einen Bogen in Plakatformat gedruckt, um in den Häusern aufgehängt zu werden, es wurde auch zweimal ins Französische übersetzt und in grossen Mengen von der Geistlichkeit und vom Adel gekauft, um unentgeltlich unter die armen Pächter und Pfarrkinder verteilt zu werden, Fichten, Vater und Sohn, im Rückblick erscheint ihnen ihr Leben als eine einzige grosse Unentwick­lung, als Gefangenschaft, deren Schwere alles Besondere, Aufstrebende, Schöpferische, Echte mühelos am Boden hielt,
der Vater hatte nie anderes gekannt als diesen eisernen Zugriff einer kalten Umwelt, die mit ihren Forderungen, Zwängen und Vorschriften einer Naturgewalt glich, er lebte stumm und fast klaglos sein Leben, man hörte ihn nie schimpfen, auch wenn es klar war, dass er mit nichts und niemandem einverstanden war, und er sah sodann neidlos und mit Freude, dass es seinem Sohn besser ging, er hærskarers HERRE, der Sohn hatte mehr Chancen, einen grösseren Spielraum, er besuchte bessere und besondere Schulen, er besuchte eine Kantonsschule, er sah mehr, reiste mehr, studierte, vielleicht fast zuviel,