Mittwoch, 20. Mai 2015


Zombifizierung, unendliche Müdigkeit, Trägkeit, grenzenloses Desinteresse, Krankheit, Geschwüre, Blutungen, Krebs, Schwachsinn, das ist der Normalfall, wer sich davon für ein paar Momente lösen kann, wer aufstehen und ein paar Schritte gehen kann, ist bereits ein grosser Mann, you better duck, ist bereits ein grosser Dichter, und das Wichtigste wurde nicht gesagt, das macht den äussersten Zauber dieser Gespräche aus, dass man kreist und kreist und nicht weiss, wie einem geschieht, down the alley way,

aber man kreist, hoch in den Lüften, über einer heiligen Stätte, und diese heilige Stätte ist eine Stätte der Liebe, warum wischt man, putzt man, warum sammelt man Blumen, schmückt man das Haus, doch nicht für Unsichtbare, doch nicht für Unerforschliche, Unbekannte, wundersam, man arbeitet doch, ob man das weiss oder nicht, ob man das will oder nicht, für einen Sichtbaren, einen Bekannten, einen Menschen, es ist dies alles doch auf einen Menschen bezogen, lookin' for a new friend, es muss auf einen Menschen bezogen sein, das spüren wir, sagen es aber nicht, auch die Trance ist auf einen Menschen bezogen,

Samstag, 25. April 2015

Freitag, 17. April 2015


wir wollen nicht wegen einem Gott in Trance geraten, wir wollen wegen einem Menschen in Trance geraten, et intellectus prudentium eius abscondetur, er fühlte sich so begeistert, dass er nicht endigen konnte, qué bella eres, und er ist da, dieser Mensch, er sitzt vor uns und schaut uns unablässig an und lächelt und redet, Istanbul, sagt er, er erzählt uns von Istanbul, the man in the coon-skin cap, es gab einmal glückliche, grosse Zeiten, da konnte ein junges Mädchen in Istanbul im Freien übernachten, in einem Park oder weiss ich wo, in the big pen, verfluchte Idioten, verfluchte Idioten, der opfel fruht wir sehen, wir sind schon verflucht,

tus ojos son como, dann verfluche ich euch nochmals, seid doppelt und dreifach verflucht, wants eleven dollar bills, das gibt's leider nicht, man kann nicht mehr als einmal verflucht sein, es gibt nur eine einzige Verfluchung, jene zur Existenz, eine andere gibt es nicht, you only got ten, wie schade, man müsste euch noch wirksamer verfluchen können, kräftiger, nachhaltiger, da wird vergehen seiner Weisen Weisheit, und wir sprechen noch immer zum kleinen Vogel, entschuldigten uns dafür, dass wir da sind und uns an der Natur versündigen und an ihren Tieren,

wir erzählen dem Vogel von den Rin­derzüchtern, wir bezahlen Menschen dafür, dass sie Rinder züchten, wir bezahlen sie so gut, dass sie viel zu viele Rinder züchten, und wir nachher die Rinder wegbringen müssen, wir bezah­len wieder Menschen dafür, dass sie die Rinder wegbringen, über Tausende von Kilometern, ein Leidensweg, in die Vernichtung, wie sie übrigens die Menschen sich auch schon bereitet haben, como de palomas, sie fahren vorerst in Lastwagen, passieren irgendwelche Transitpunkte, wo Tierärzte, die in Büros sitzen und die Tiere nie sehen, die ordnungsgemässe Verpflegung und Betreuung bestätigen,

Donnerstag, 2. April 2015

Mittwoch, 1. April 2015


die Tiere sollten gemäss den Richtlinien entladen werden und gefüttert und getränkt, aber sie werden nur mit einem Schlauch abgespritzt, es geht gleicht weiter, jede Stunde kostet Geld, das wir nicht haben, sie müssen nach Slowenien, in Slowenien gibt es einen Hafen, dort werden sie verschifft, Vogel, sie müssen dort springen, in die Laderäume, die tief und heiss und dunkel sind, lieb, und viele verletzen sich, wenn sie springen, sich verbergen, und die Schiffe fahren, wie alle Schiffe, gross und majestätisch, einen Tag, zwei Tage, das Meer ist spiegelglatt, die Sonne glüht, und ein Zehntel der Rinder verendet in den Laderäumen, aber das macht nichts, die Händler bestätigen den Empfang der ganzen Ladung, es wird bei uns immer alles bestätigt,

Freitag, 20. März 2015

Freitag, 6. März 2015


sie bestätigen den Empfang, weil sie von uns soviel Geld bekommen, dass es sich für sie noch immer lohnt, die toten Rinder in Empfang zu nehmen, Guter, die Rinder werden in Empfang genommen, und es wird wie­der verladen, auf Lastwagen, Maggie comes, jetzt geht es auf Lastwagen in libanesische oder tunesische oder ägyptische Schlachthäuser, die Bilder, die sich dort den Kamerateams bieten, sind entsetzlich, wir tun anderen Tieren Furchtbares an, Vogel, Federtier, es gibt Kameraleute, die Bilder machen von diesen geschundenen Geschöpfen, gequälte, verletzte, verdurstende Tiere, sie hinken, sie schleppen sie dahin, Schaum tropft aus ihrem Mund, fleet foot,

es gibt Schrecken, für die sie die Natur vorbereitet sind, aber für die Schrecken, die sie hier erwarten, sind sie nicht vorbereitet, in der Natur gibt es diesen Horror nicht, die Schlachthöfe sind eine Erfindung des Menschen, er ist ein schlachtender Mensch, du Federball, wenn du grösser wärst, wenn es sich lohnen würde, dich zu züch­ten und zu schlachten, würden wir auch dich züchten und schlachten, aber das bleibt dir erspart, mirando a través de tu velo, und die Reise endet in einem kleinen, dunklen Raum, die Rinder legen sich hin, man bindet ihnen ein Bein in die Höhe, der Boden ist feucht, blutverschmiert,

dunkles, stinkendes Blut, es geht dem Ende zu, wieder erscheinen die zweibeinigen Teufel, sie biegen euch den Kopf nach hinten, so weit es geht, ihr gebt nach, es ist euch ganz gleich, was jetzt noch geschieht, wenn es nur schnell geht, whom my soul loveth, man biegt euch den Kopf nach hinten, ihr seht das grosse Messer nicht, das in euren Hals dringt, eine tiefe Wunde, aber es tut nicht weh, es tut nicht mehr weh, es geht jetzt nur noch eine Minu­te oder eine halbe Minute, dann ist es fertig, dann ist diese europäische Rinderexistenz gelebt, soweit reicht unsere Macht, Vogel, dass wir das alles anrichten können, do gib ich dir,