Dienstag, 22. September 2020

vergessen wir Ihr Gedicht nicht, macht die Liebe, so heisst es doch dort, die Kunst jegliches Kleine doch gross, denken Sie bitte auch wieder einmal an Ihre Liebe, reden Sie von ihr, halten Sie das Feuer wach, auch wenn Sie Pausen einlegen müssen, Zwischenspiele, numquid non tu percussisti superbum vulnerasti draconem, was meinen wir, wenn wir sagen, wir möchten tanzen, sey gleich eim Rehe, wir meinen, dass wir etwas darstellen möchten, etwas Frühes, Heiliges, Schönes, wenn wir tanzen, denken wir, versuchen wir uns mit den Dingen, die wir nicht kennen, in ein Einvernehmen zu setzen, vielleicht, denken wir, kommen diese Mächte herbei, von den Trommeln angelockt,

Sonntag, 20. September 2020

vielleicht betrachten sie das Schauspiel, das wir ihnen bieten, mit Wohlgefallen, denkst du, so wie wir angelockt worden sind, von den fremden Tönen, und das seltsame Schauspiel besahen, die Freundin, mit dem Tamburin, und ihre Fersen, wie sie sich bewegten, ungeduldig, ja, ungehalten, auf und nieder, stampfend, in Erwartung, oder jungen Hirssen, vielleicht helfen die Mächte bald mit, lenken unsere Schritte, helfen uns, uns zu bewegen, besser zu bewegen, zu tanzen, besser zu werden, vielleicht fahren sie in unsere Körper, reiten uns, verschmelzen mit uns und formen aus uns etwas Neues, Mächtiges und Grosses, don’t be shy,

Freitag, 28. August 2020

propterea repleti sunt lumbi mei dolore angustia possedit me sicut angustia parientis corrui cum audirem conturbatus sum cum viderem,

 

Freitag, 21. August 2020

 der Stunde noch wohl, und wir sehen an einem grossen Konzert mit afrikanischen Musikern einen Tänzer, es ist kein Tänzer, es ist ein Bündel und Gewirr von rasenden Bewegungen, das überraschend auf die Bühne springt und dort hin- und herrollt, als Kugelblitz, als singuläres Ereignis, das uns ergreift und glücklich werden lässt, come torri, wir sehen nur diesen einen kreisenden Wirbel aus Körperteilen und farbigen Kleidern, und es scheint uns unmöglich, dass sich ein Mensch dermassen bewegen kann, so kann sich kein Mensch bewegen, denken wir, so bewegt sich ein Gott,

 obstupescite et admiramini, und wir sind an einem grossen Fest, in der Mitte einer grossen Halle tanzen Hunderte zu den schweren Klängen afrikanischer Musiker, es wird getanzt, und wir sehen eine dünne kleine Frau, die still und in sich versunken am Rande der weiten Fläche steht, allein, unansprechbar, wir sehen, wie sie plötzlich aufspringt, wie von fremden Mächten emporgehoben und mit Kräften erfüllt, die wir ihr nie zugetraut hätten, wir sehen sie springen, höher als alle, wir sehen, wie sie rast und mit weiten, wilden Sprüngen in die Menge der Tanzenden hüpft, wir sehen sie verschwinden, wir sehen ihre blonden, strähnigen Haare wie Flammenzeichen durch die Tanzenden irrlichtern,

 

Donnerstag, 30. Juli 2020

Samstag, 25. Juli 2020


you touched me, and I burned for your peace, wie klein die Kammern in unserem Kopf sind, wir können machen, was wir wollen, sie werden nicht weiter, you flashed, you shone, in einem gleichmässigen, sehr festen Unglück leben, allerdings einem Unglück, das einige grössere, mächtig funkelnde Einsprengsel aufweist, jammern und klänge von augusta, aber warum tun wir so heikel, sind so weinerlich, so unglaublich verwöhnt, warum haben wir so lächerliche Gedanken, noch eine zufriedenere Krone, vilicht verkauft sich dahs ja,


da wird vergehen seiner Weisen Weisheit, und nachdem wir über so vieles sprechen, wollen wir nun doch auch auch einmal über den Künstler sprechen, die Künstler gehören gewiss zu den interessanteren Erscheinungen auf dieser lieben Erde, sagt unser Freund, und seine goldenen Worte fliessen wie der Fluss, der uns durch die Dämmerung trägt, mächtig und gross und unaufhaltsam, fluctuate et vacillate, wir blicken immer nur mit grosser Rührung auf den Künstler, diesen Missglücktesten der Missglückten, diesen Künstlichsten aller Künstlichen, den die Natur hervorgebracht hat,

Sonntag, 12. Juli 2020


die Natur hat ihn herausselektiert, die Natur hat Nischen für ihn bereitgehalten, in denen er sich entwickeln konnte, diese Nischen, so darf man sich das wohl vorstellen, leider, b, b, umbstecket, waren die Zeiten, in denen die Kräftigen und Starken schliefen, die Helden, die sich den ganzen lieben langen Tag abgemüht hatten, die Nahrung beschafft und herbei­geschleppt hatten, ein totes Krokodil, ein Elefantenbein, die für die Sicherheit gesorgt hatten, die mit Feinden und Räubern gekämpft hatten, die sich vielleicht verletzt hatten und sich nun nach Einbruch der Nacht still einen dunklen Winkel ausgesucht hatten und dort in den Schlaf gesunken waren, von Schmerzen geplagt,

Sonntag, 28. Juni 2020

Freitag, 19. Juni 2020


wie auf dem Bretter­gerüste, die Chefs, die nun schnarchend und von Alpträumen geplagt darniederliegen, das waren die Orte, in denen zum ersten Mal die Stunde des Künstlers schlug, jetzt tritt er auf, mein Guter, jetzt wagt er sich hervor, nun überschreitet er die Grenzen, die er am hellen Tag nicht ohne Lebensgefahr hätte überschreiten dürfen, er, der Schwächling, der Zarte, der Feige vielleicht auch, jetzt gibt es auch für ihn eine Ueberlebenschance, für ihn und Typen seiner Art, Du mich, man lacht leise, wenn er daherkommt, man ist froh, dass er kommt, denn er weiss etwas zu sagen, etwas zu zeigen, er äfft die schlafenden Obertiere nach, du sollst mir nicht barfuss gehen,

Dienstag, 16. Juni 2020


in the morning thou shalt say, Would God it were even, and at even thou shalt say, Would God it were morning, for the fear of thine heart wherewith thou shalt fear, and for the sight of thine eyes which thou shalt see,