escarba la tierra, was kann ich für meine Stadt tun, mein Vaterland, meinen Kaiser, wie kann ich dem zitternden Kartenhaus-Staat Festigkeit geben, Reichtum, Sicherheit, Zukunft, was wäre für die Menschheit tun, wie wäre die Menschheit zu retten, wie kann der Hunger beseitigt werden, wie die Krankheiten,
Freitag, 30. April 2010
wenn wir uns nur anstrengen, dachten unsere Vorfahren, wird gewiss bald ein Zeitalter kommen, das alle Übel beseitigen kann, das den Tod besiegt, die Krankheiten zum Verschwinden bringt, den Krieg verunmöglicht, in die illa ecce, es wird ganz gewiss besser werden, dachten sie und lebten entsprechend beflügelt und kriegten und bauten und pflanzten und rotteten nach Kräften Schädlinge und Schmarotzer aus, wird abwischen,
uns aber ist nun alles erlaubt, sagten wir und schritten durch die Nacht, die Freiheit nützt uns zwar nicht mehr viel, aber wir erreichen doch noch ganz neue Dimensionen des Denkens, wir werden noch einiges entdecken, Tricks, Schlupflöcher und Auswege, wir werden sie finden, sagten wir, wenn wir nur ganz still sind und unser kleines beschwerliches Leben führen, alégrase en su fuerza, wenn wir nur so denken, wie wir jetzt zu denken begonnen haben, so leise, so zart, so apfelbaumartig, gebet,
wir können im übrigen denken, was immer wir wollen, nur keine Hemmungen, nur keine Rücksichten, es geschieht nichts, wir stiften niemanden mehr zu bösen Taten an, die Bösen haben, falls es noch welche geben sollte, in dieser Spätzeit keine Chance mehr, die Menschheit ist als Ganzes so kochend böse, dass kein Böser mehr an ihre Spitze gelangen kann, nur noch Trottel gelangen dorthin,
und Herzkranke, die kaum mehr die Hand zum Gruss reichen können, Deus noster, das sehen diejenigen, die den Keim zum grossen Diktator in sich tragen, ganz genau, und sie bleiben dort, wo sie sind, in den Obdachlosenzentren und Notschlafstellen, lieber in der Notschlafstelle bleiben, so denken sie, als in diesem Zirkus zum Idioten zu werden, die Luft ist draussen, die Zeit der grossen Bösewichte ist vorbei, es werden keine Verrückten mehr kommen, die mit viel Geschrei und hohem Aufwand Verbrennungsöfen betreiben, abwischen die Tränen, es geschieht dies alles nun ohnehin, ohne ihr Zutun, immer begleitet von schönen Floskeln,
Dienstag, 20. April 2010
Sonntag, 18. April 2010
dass alles Reden folgenlos bleiben würde, weil niemand zuhöre, und dass, falls noch jemand zuhören würde, er nichts verstehen würde, und dass, falls er noch etwas verstehen würde, er sofort alles wieder vergessen würde, dass wir alles ironisieren müssten, um es auszuhalten, die Liebe, das Land, die Regierung, dass in einem Vorort von Paris Jugendliche Polizeibeamte angegriffen hätten, die sie daran hindern wollten, sich ein Fussballspiel zwischen Darstellern von Pornofilmen anzusehen,
von jeglichem Antlitz, dass in Washington, der Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika, jemand kurz nach Beginn des neuen Jahres einen ihm unbekannten Menschen erschossen habe, weil er den ersten Mord des neuen Jahres habe begehen wollen, und süss ist meinem Gaum seine Frucht, oder, wie man auch sagen kann, und seine Frucht ist meiner Kehlen süss, dass es in England im Zug von Victoria nach Margate ein Paar inmitten der Passagiere getrieben habe und danach auch noch eine Zigarette angezündet habe, im Nichtraucherabteil, und dass er schwarz gewesen sei,
Donnerstag, 15. April 2010
dass Volkskundler nötig seien, um alle diese Verbrechen und Anschläge gegen Mensch und Tier zu verstehen, dass die Schweizer Armee durch den Wegfall der Brieftauben jährlich rund 600 000 Franken spare, über mir weht seine Liebe, dass eine britische Eisenbahnangestellte wegen sexueller Belästigung entlassen worden sei, dass es sich um eine Schaffnerin handle, die einen Lokomotivführer brieflich mit heissen Verlockungen umworben habe, dass sie ihn als prachtvoll und verflucht sexy bezeichnet und ihn zu lustvollster Kopulation in ihrem Bett eingeladen habe, stützet mich, dass das Zivilisierungsprojekt gescheitert sei, mit Flaschen, dass die Distanz verlorengehe, die Höflichkeit verschwinde, polstert mir, dass alle Regeln für die Zusammenkünfte im öffentlichen Raum allgemein missachtet würden, mit Aepfeln, dass das Leben immer barbarischer und kriegsähnlicher werde, denn krank bin ich, dass auf die Industrialisierung nun die Desindustrialisierung folge, die Vernichtung des geschaffenen Reichtums,
denn krank bin ich vor Liebe, dass die Leute den Glauben an ein besseres Leben verloren hätten, dass sie nicht mehr glaubten, ihren Anteil am Kuchen zu bekommen, und dass sie nun, wenn sie nicht mehr glaubten, was die Politiker sagten, nicht mehr ruhig sitzenbleiben würden, so sie liebet, so weiss sie nicht wie, dass eine Unterklasse wachse, die sich nicht mehr der Gesellschaft zurechne, und dass die Hemmschwelle der Gewalt ständig sinke,
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