Montag, 31. Januar 2011
alles dieser Gattung
aber übertraf das berühmte Katzenklavier, eine höchsteigne Erfindung des
Landgrafen, Farbtonansprache, vierzehn
Katzen von verschiedener Grösse und Alter wurden in einen Kasten so
eingesperrt, dass jede abgesondert sass und den Schwanz herausstreckte, wenn
nun das Klavier gespielt wurde, so stachen die spitzigen Tasten in die Schwänze
der verschiedenen alten und grossen, jungen und kleinen Katzen ein,
Mittwoch, 26. Januar 2011
und das mannigfaltige Geschrei der vierzehn
gestochenen Bestien produzierte die allerdings in ihrer Art einzige
Katzensymphonie, när hans ungar ropar
till Gud, die Huris bildeten die famosen hundertsechzig Gartenmägdelein des
regsamen, unermüdlich tätigen und unermüdlich galanten Markgrafen, was die
Potsdamer Lange Garde dem
preussischen Könige war, waren die niedlichen Gartenmägdlein dem Badener, sie
bildeten seine weibliche Leibgarde, als Heiducken und Husaren verkleidet, light infantry guns cross water stream at full gallop,
Belaubung, Sollzustand, in
diesem Serail hatten die Mädchen zwar köstliches Leben, auch wieder besondere
Dienstmädchen zu ihrer Bedienung, aber der Herr verhing über sie strenge
Klausur, er brauchte nur die Klingel zu ziehen mit dem Namen derjenigen, die
ihm gerade in den Sinn kam, so war sie da, vagantes
eo quod non habeant cibos, ein moderner Staat braucht keine Diktatoren und
keine Armeen und Henker und Konzentrationslager,
ein moderner Staat braucht nur wenig äusseren
Zwang, nur wenig Extremisten, er lebt vom Mittelmass, vom Mittelmässigen, von
einer grossen Zahl von Tricks und komplizierten Institutionen und vielerlei
Mechanismen, die das revolutionäre Potential dämpfen und ausschalten, Salbe, der Diktator marschiert und
schreit und lügt und verfolgt und droht, der moderne Staatsmann lächelt und
stellt seine neuen Mitarbeiter vor und denkt nach und verspricht Untersuchungen
und Steuersenkungen und besucht die Olympischen Spiele oder die
Fussballweltmeisterschaft,
Donnerstag, 13. Januar 2011
wünsch
ich, und der moderne Untertan
ist ein Skeptiker, der den Glauben an grosse Veränderungen aufgegeben hat, Salbe, es kann geschehen, was will, er
bleibt zu Hause vor seinem Fernseher oder seinem Schwedenofen, där de sväva, und so haben wir nun schon
fünfzig Jahre hinter uns gebracht, schlecht und recht, in merkwürdigen und
komplizierten Staatsgebilden,
Montag, 10. Januar 2011
Mittwoch, 22. Dezember 2010
ein Zeitalter der immer wieder auf mirakulöse
Weise überwundenen Krisen, ein Zeitalter des Wachstums auch, das alles
faschistische Wachstum hinter sich liess, bieget
ab, Jahrzehnte aber auch des Raubbaus, des Substanzverlustes, des immer
wieder überdeckten Zerfalls, diese negativen Erscheinungen, das drohende
definitive Ende hindern uns aber nicht, die Träume der Industriellen und
Kapitalisten des neunzehnten Jahrhunderts weiter zu träumen, wir träumen von
Wachstum, Entwicklung, Fortschritt,
Freitag, 17. Dezember 2010
Montag, 6. Dezember 2010
omkring utan föda, wir
sind grosse Träumende, sagte der Chef, who
provided for the raven his food, wir besassen einst auch Ideologien, welche
diese Träume abbildeten, den Sozialismus, der mit Marx und vielen anderen
Theoretikern und Gläubigen an eine Zeit glaubt, in welcher die Entwicklung der
Technik zu allgemeinem Reichtum führt, zu müheloser Arbeit, zu einem Ferien-
und Freizeitparadies,
den Liberalismus, der nicht viel anders denkt
und nur mit etwas mehr Opfern rechnet, kommt
uns nicht immer, das Christentum, das sich der allgemeinen Ausrichtung auf
irdische Ziele anschliesst und fleissig mitmacht und mithilft, auch wenn seine
Vertreter vielleicht im tiefsten Herzen nicht so recht glauben, dass die Ziele
erreichbar sind,
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