die Natur hat nur das
Nötigste in uns investiert, das für den Affen Nötigste, dass höhere Wesen
auftreten könnten, empfindliche, zarte Seelen, mit gewissen geistigen und
seelischen Bedürfnissen, ist nicht vorgesehen, hellig, hellig,
Montag, 31. März 2014
Freitag, 28. März 2014
und so sind wir denn
da, halbfertig, hilflos, missgestaltet, Opfer blinder Prozesse, Affen, so ruft
die Natur uns zu, und wir sind Affen, hellig
er hærskarers HERRE, pflanzt euch fort, ruft die Natur, sorgt für
Nachwuchs, sorgt für euch, seid stark und stolz, hasst, verfolgt, hetzt, kämpft
um Futter und Frauen, tötet aber nur, wenn es nötig ist, look out kid, als Einzelwesen leben wir einem unaufhebbaren
Zwiespalt zwischen Vereinzelung und Gemeinschaftsleben, wir sind nicht nur
soziale Wesen, wir wollen oft auch allein sein und einsam und regen uns auf,
wenn jemand in unsere Nähe kommt,
evolutionsgeschichtlich
gesehen ist wohl die Einsamkeit die ältere Befindlichkeit, die Lebewesen waren
zunächst allein und kannten viele hundert Millionen Jahre lang nichts als sich
selber, das ewige Wasser, spät erst
wurde der andere entdeckt, und der andere war wieder viele hundert Millionen
Jahre lang der Feind, Nähe gab es erst spät, nachdem die geschlechtliche
Fortpflanzung erfunden worden war,
und wie problematisch
und wie gefährlich war diese Nähe, wie wenig wissen wir von ihr, wie oft
misslingen diese Annäherungen, you're
gonna get hit, wir fallen, zu unserer Entspannung, gerne in ältere Zeiten
zurück, in die Zeiten der Einsamkeit, und sind ein Reptil, liegen gepanzert und
unzerstörbar im Schlamm, schliessen die Augen, geniessen diesen Zustand der
Ruhe, verlangen nichts von irgendwelchen anderen und andere verlangen nichts
von uns, aus der bewölkten Kluft, welche
Ansprüche mit der zunehmenden Nähe an uns gestellt werden, wir leiden unter
diesen Ansprüchen, das ist ganz klar,
auch wenn wir viele
Rituale entwickeln, Lieder, Befriedigungen, so misslingt das Gemeinschaftsleben
nur zu oft und endet in Bosheiten und Streit, sanctus sanctus sanctus Dominus exercituum, die höheren Naturen
führen daher gezwungenermassen eine zurückgezogene, verborgene Existenz, unter
den gegebenen Umständen können sie nicht anders, und doch werden sie in einem
einsamen Leben nicht glücklich, das Glück ist mit Gesellschaft verbunden, mit
Augen, die auf sie gerichtet sind, schäumend
und brausend hinab, es verlangt auch sie nach Gemeinschaft, nach
Anerkennung, sie möchten geliebt werden, sie möchten lachen, schwatzen,
zuhören, sich bilden,
hellig, und so eilen wir dahin, nach den unbekannten Gesetzen einer
komplizierten Physik und Chemie, wir ziehen einander an und stossen einander ab
wie Himmelskörper oder irgendwelche chaotischen Teilchen, wir grüssen, wechseln
ein paar Worte, sehen uns an, lächeln, werden ungeduldig, wissen nicht, was
weiter tun, gehen daher weiter, gehen daher weg, hellig, Frage an den Himmel, warum was warum was wollten wir
fragen, gewiss etwas Dummes, etwas über die Liebe oder das Glück, warum es
dieses Glück nicht gibt, hellig,
Donnerstag, 13. März 2014
Mittwoch, 12. März 2014
das Werk fand
allgemeinen Beifall, wurde in alle Zeitungen des nordamerikanischen Kontinents
aufgenommen, in England auf einen Bogen in Plakatformat gedruckt, um in den
Häusern aufgehängt zu werden, es wurde auch zweimal ins Französische übersetzt
und in grossen Mengen von der Geistlichkeit und vom Adel gekauft, um
unentgeltlich unter die armen Pächter und Pfarrkinder verteilt zu werden, Fichten, Vater und Sohn, im Rückblick
erscheint ihnen ihr Leben als eine einzige grosse Unentwicklung, als
Gefangenschaft, deren Schwere alles Besondere, Aufstrebende, Schöpferische,
Echte mühelos am Boden hielt,
der Vater hatte nie
anderes gekannt als diesen eisernen Zugriff einer kalten Umwelt, die mit ihren
Forderungen, Zwängen und Vorschriften einer Naturgewalt glich, er lebte stumm
und fast klaglos sein Leben, man hörte ihn nie schimpfen, auch wenn es klar war,
dass er mit nichts und niemandem einverstanden war, und er sah sodann neidlos
und mit Freude, dass es seinem Sohn besser ging, er hærskarers HERRE, der Sohn hatte mehr Chancen, einen grösseren
Spielraum, er besuchte bessere und besondere Schulen, er besuchte eine
Kantonsschule, er sah mehr, reiste mehr, studierte, vielleicht fast zuviel,
Freitag, 28. Februar 2014
Donnerstag, 27. Februar 2014
und war doch nicht
glücklich und war doch von den gleichen bitteren Gefühlen erfüllt wie der
Vater, das Leben war so hart, das Leben liess so vieles nicht zu, es liess nur
zu, dass er, im Unterschied zu seinem Vater, über die Zumutungen und Schrecken,
die ihm begegneten, Buch führte und aus der genauen und erbarmungslosen
Buchführung eine gewisse Befriedigung fand, eine Befriedigung, die der Vater
vielleicht im Turnverein und später in irgendwelchen knochentrockenen
Gewerkschaftsaktivitäten gefunden hatte, grünen
so fort, dem Sohn ging es gut, erstaunlich gut, sehr gut, ganz
bemerkenswert gut, dem Sohn ging es wunderbar, ja, wunderbar,
was nun allerdings dem
Sohn fehlte, war die Gewissheit, dass es auch seinen Kindern leidlich gut gehen
würde, diese Gewissheit war nicht da, gar nicht, plena est omnis terra gloria eius, man müsse nur sexuell
enthaltsam leben, sagten wir, dann würden die lwa schon in uns fahren, dann wäre es für sie leichter, uns zu
reiten, aber warum würden sie denn ständig die Menschen in der Karibik reiten,
die Menschen in der Karibik würden ja gewiss nicht enthaltsam leben, ja, schon,
hm, sagten wir, sie würden nicht enthaltsam leben, aber auch nicht so viel
bekommen, dass es ihnen genügen würde,
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