Dienstag, 29. April 2014

join the army, das will man nicht, das ist gefährlich, das ist schon fast der Untergang, wenn da jemand wirklich zu denken begänne, denkt man, wäre das der Untergang, wer denkt, wer wirklich denkt, wird uns alle durchschauen, mit Leichtigkeit, wir sind ja immer leichter durchschaubar, denkt man, das ist klar, trotz unseren vielfältigen Anstrengungen werden wir immer leichter durchschaubar, wer wirklich denkt, will uns alle weghaben, und deshalb, weil man so denkt, denken wir, werden wir nie im Leben einen Leserbrief schreiben, auch wenn wir der geborene Leserbriefschreiber und der geborene Schreiber überhaupt sind und uns in grossen Mengen die wunderbarsten Leserbriefe einfallen, traulich,
ich lebe, als Autor, in den unteren Regionen der Sprachwelt, im Halbdunkel, nicht ganz am Boden, zum Glück nicht, sondern im Bereich der starken Stämme und die ersten grossen Äste, dort sitze ich, sicher vor allen Nachstellungen, aber auch mit begrenztem Blickfeld und nicht befähigt zu Ausflügen in die Regionen der oberen Äste, der Zweige, der Kronen und Wipfel, og med de to fløj de, ich höre nur die Geräusche, die Rufe, den Gesang der Wesen, die in den oberen Teilen leben, und ich weiss nicht, was ich damit anfangen soll, ich weiss überhaupt nicht, was ich anfangen soll, der Winter, was ist Hass, vielleicht eine Reaktion auf Entbehrungen, auf Schmerzen und Leid, wenn es so ist, so müssen wir von einem monstruösen Hass erfüllt sein, sind wir es vielleicht, wie könnte man dies feststellen,

Freitag, 11. April 2014

Donnerstag, 10. April 2014


und was könnte man gegen diese Hassanfälle unternehmen, man könnte versuchen, sie wegzudiskutieren, müsste aber aufpassen, dass sie dabei nicht noch grösser werden, die Hand, was also kann man tun, alle Menschen, die keine Heiligen sind, müssen ganz einfach ein Hassobjekt finden und an ihm ihren Hass abreagieren, was oder wen sollen wir demnach hassen, jemanden, der den Hass auch wirklich verdient, oder besser jemanden, der es nicht verdient, einen Unschuldigen, der sich nicht wehren kann, et clamabant alter ad alterum, Gesteine, Gesteine, Verschiebungen, Felsen, wir haben meist keine Zeit, um uns viele Fragen zu stellen, oft sucht sich der Hass mitten in einer Rede ein Objekt,
plötzlich sind es die Teilzeitange­stellten, die wir hassen, oder die Skilangläufer, die Handwerker, die Lehrer, die Aerzte, die Sozialdemokraten, die Geschiedenen oder die Verheirateten, if you fail, wir sind allein, denken wir, so allein, wie wir immer waren, was uns umgibt, ist Kulisse, eine Familienkulisse und eine Arbeitskulisse, eine zufällige Anordnung, die bei jedem zustandekommt, der einigermassen Glück hat und die erforderlichen Eigenschaften aufweist, die es dazu braucht, um in einer solchen Anordung seinen Platz zu behaupten, der demnach genügend geschickt, belastbar, ausdauernd und gleichgültig ist,

et dicebant sanctus sanctus sanctus, wir haben uns daran gewöhnt, dass wir allein sind, auch wenn wir immer denken, dass es uns besser gehen könnte, manchmal erträumen wir uns eine bessere Anordnung, Freundschaft, Nähe, Wohlwollen, Verstehen, Wärme, manchmal erträumen wir einen anderen oder eine andere, bei dem oder der wie das alles finden würden, seltsame Träume, sie wollen nicht verschwinden, stehen gegründet, und wir kommen einmal mehr auf die Biologie zurück, die Gesetze, die unser Beisammensein steuern, sind von der Evolution festgeschrieben worden,
die Evolution will den Menschen als geselliges Wesen, die Menschen sollen sich paaren und als Paare vereint für das schwierige Geschäft der Reproduktion sorgen, sie sollen sich ertragen, zu Gruppen zusammenfinden und in diesen kleinen und grossen Gruppen in der rauhen Natur ihren Ueberlebens- und Ausscheidungskampf führen, og de råbte til hverandre, der Mensch hat demnach unter anderem tolerant zu sein, hilfreich und gut, so weit so gut, es scheint aber, dass der grosse Bioingenieur, der uns entwickelt hat, diese Kräfte der Zuneigung und der Liebe nur für das absolut Notwendige berechnete, niemals aber für jene ideale Welt, die den geistigeren Exemplaren vorschwebt, es stürzt sich,

Dienstag, 8. April 2014

Montag, 31. März 2014


die Natur hat nur das Nötigste in uns investiert, das für den Affen Nötigste, dass höhere Wesen auftreten könnten, empfindliche, zarte Seelen, mit gewissen geistigen und seelischen Bedürfnissen, ist nicht vorgesehen, hellig, hellig,
 
                                      

Freitag, 28. März 2014


und so sind wir denn da, halbfertig, hilflos, missgestal­tet, Opfer blinder Prozesse, Affen, so ruft die Natur uns zu, und wir sind Affen, hellig er hærskarers HERRE, pflanzt euch fort, ruft die Natur, sorgt für Nachwuchs, sorgt für euch, seid stark und stolz, hasst, verfolgt, hetzt, kämpft um Futter und Frauen, tötet aber nur, wenn es nötig ist, look out kid, als Einzelwesen leben wir einem unaufhebbaren Zwiespalt zwischen Vereinzelung und Gemein­schafts­leben, wir sind nicht nur soziale Wesen, wir wollen oft auch allein sein und einsam und regen uns auf, wenn jemand in unsere Nähe kommt,
evolutionsgeschichtlich gesehen ist wohl die Einsamkeit die ältere Befindlichkeit, die Lebewesen waren zunächst allein und kannten viele hundert Millionen Jahre lang nichts als sich selber, das ewige Wasser, spät erst wurde der andere entdeckt, und der andere war wieder viele hundert Millionen Jahre lang der Feind, Nähe gab es erst spät, nachdem die geschlechtliche Fortpflanzung erfunden worden war,

und wie problematisch und wie gefährlich war diese Nähe, wie wenig wissen wir von ihr, wie oft misslingen diese Annäherungen, you're gonna get hit, wir fallen, zu unserer Entspannung, gerne in ältere Zeiten zurück, in die Zeiten der Einsamkeit, und sind ein Reptil, liegen gepanzert und unzerstörbar im Schlamm, schliessen die Augen, geniessen diesen Zustand der Ruhe, verlangen nichts von irgendwelchen anderen und andere verlangen nichts von uns, aus der bewölkten Kluft, welche Ansprüche mit der zunehmenden Nähe an uns gestellt werden, wir leiden unter diesen Ansprüchen, das ist ganz klar,