Freitag, 30. Mai 2014
Donnerstag, 29. Mai 2014
ertheilen, denken wir, beim Essen, ertheilen,
wir sind, mit unserem durchdringenden Blick, ein geborener Leserbriefschreiber,
med de to skjulte de ansigtet, wir
könnten problemlos zehn Leserbriefe im Tag schreiben, aber wir tun es nicht,
weil wir Angst haben und uns nicht exponieren wollen, weil wir denken, dass wir
Schwierigkeiten bekämen, wenn wir es tun würden, kleinere und auch grössere
Schwierigkeiten, Leserbriefe sind nämlich nicht einfach Briefe von x-beliebigen
Bürgern, die sich in einer x-beliebigen Sache Sorgen machen, denken wir,
Leserbriefe sind manipuliert, sie stammen von eigens für diesen Zweck
abgeordneten Sicherheitskräften, die immer genau das schreiben, was
sozialtechnisch nötig ist,
Montag, 12. Mai 2014
und dem reichlichen Herbst, wie könnte es im übrigen auch so viele Leute geben,
die Zeit finden, so kluge Leserbriefe zu schreiben, wie wir sie immer wieder
sehen, mehr geben möge, ein Einzelner
hat gefälligst still zu sein, wenn sich ein Einzelner hinsetzt und einen
Leserbrief verfasst, so bringt er alles durcheinander und sich selber in
Gefahr, es wird sein wie ein Schlag ans Hoftor, man wird zunächst keine
Bewegung bemerken, es wird alles mäuschenstill bleiben, wie zuvor, aber dann
wird sich das Hoftor mit einem Schwung öffnen und Reiter werden ausreiten,
Staub wird sich erheben und alles verhüllen,
und die Untersuchung
wird beginnen, med de to fødderne, man
wird uns gewiss notieren, denken wir, jeder, der einen Leserbrief schreibt,
ohne den Auftrag dazu zu haben, wird notiert, es ist eine grosse Notiererei im
Gange, man beobachtet alle, man beobachtet jeden, der den Mund auftut, nur die
Berufsleute, die man kennt, dürfen den Mund auftun, nur wer zum Stammpersonal
gehört, darf den Mund auftun, alle diese armseligen Schergen, aber nicht
irgendeiner, es darf da nicht jemand aus der Stille seiner Studierstube treten
und den Mund auftun,
Samstag, 10. Mai 2014
Dienstag, 29. April 2014
join the army, das
will man nicht, das ist gefährlich, das ist schon fast der Untergang, wenn da
jemand wirklich zu denken begänne, denkt man, wäre das der Untergang, wer
denkt, wer wirklich denkt, wird uns alle durchschauen, mit Leichtigkeit, wir
sind ja immer leichter durchschaubar, denkt man, das ist klar, trotz unseren
vielfältigen Anstrengungen werden wir immer leichter durchschaubar, wer
wirklich denkt, will uns alle weghaben, und deshalb, weil man so denkt, denken
wir, werden wir nie im Leben einen Leserbrief schreiben, auch wenn wir der
geborene Leserbriefschreiber und der geborene Schreiber überhaupt sind und uns
in grossen Mengen die wunderbarsten Leserbriefe einfallen, traulich,
ich lebe, als Autor, in
den unteren Regionen der Sprachwelt, im Halbdunkel, nicht ganz am Boden, zum
Glück nicht, sondern im Bereich der starken Stämme und die ersten grossen Äste,
dort sitze ich, sicher vor allen Nachstellungen, aber auch mit begrenztem
Blickfeld und nicht befähigt zu Ausflügen in die Regionen der oberen Äste, der
Zweige, der Kronen und Wipfel, og med de
to fløj de, ich höre nur die Geräusche, die Rufe, den Gesang der Wesen, die
in den oberen Teilen leben, und ich weiss nicht, was ich damit anfangen soll,
ich weiss überhaupt nicht, was ich anfangen soll, der Winter, was ist Hass, vielleicht eine Reaktion auf
Entbehrungen, auf Schmerzen und Leid, wenn es so ist, so müssen wir von einem
monstruösen Hass erfüllt sein, sind wir es vielleicht, wie könnte man dies
feststellen,
Freitag, 11. April 2014
Donnerstag, 10. April 2014
und was könnte man gegen
diese Hassanfälle unternehmen, man könnte versuchen, sie wegzudiskutieren,
müsste aber aufpassen, dass sie dabei nicht noch grösser werden, die Hand, was also kann man tun, alle
Menschen, die keine Heiligen sind, müssen ganz einfach ein Hassobjekt finden
und an ihm ihren Hass abreagieren, was oder wen sollen wir demnach hassen,
jemanden, der den Hass auch wirklich verdient, oder besser jemanden, der es
nicht verdient, einen Unschuldigen, der sich nicht wehren kann, et clamabant alter ad alterum, Gesteine,
Gesteine, Verschiebungen, Felsen, wir
haben meist keine Zeit, um uns viele Fragen zu stellen, oft sucht sich der Hass
mitten in einer Rede ein Objekt,
plötzlich sind es die
Teilzeitangestellten, die wir hassen, oder die Skilangläufer, die Handwerker,
die Lehrer, die Aerzte, die Sozialdemokraten, die Geschiedenen oder die
Verheirateten, if you fail, wir sind
allein, denken wir, so allein, wie wir immer waren, was uns umgibt, ist
Kulisse, eine Familienkulisse und eine Arbeitskulisse, eine zufällige Anordnung,
die bei jedem zustandekommt, der einigermassen Glück hat und die erforderlichen
Eigenschaften aufweist, die es dazu braucht, um in einer solchen Anordung
seinen Platz zu behaupten, der demnach genügend geschickt, belastbar,
ausdauernd und gleichgültig ist,
et dicebant sanctus sanctus sanctus, wir haben uns daran gewöhnt, dass wir allein
sind, auch wenn wir immer denken, dass es uns besser gehen könnte, manchmal
erträumen wir uns eine bessere Anordnung, Freundschaft, Nähe, Wohlwollen,
Verstehen, Wärme, manchmal erträumen wir einen anderen oder eine andere, bei
dem oder der wie das alles finden würden, seltsame Träume, sie wollen nicht
verschwinden, stehen gegründet, und
wir kommen einmal mehr auf die Biologie zurück, die Gesetze, die unser
Beisammensein steuern, sind von der Evolution festgeschrieben worden,
die Evolution will den
Menschen als geselliges Wesen, die Menschen sollen sich paaren und als Paare
vereint für das schwierige Geschäft der Reproduktion sorgen, sie sollen sich
ertragen, zu Gruppen zusammenfinden und in diesen kleinen und grossen Gruppen
in der rauhen Natur ihren Ueberlebens- und Ausscheidungskampf führen, og de råbte til hverandre, der Mensch
hat demnach unter anderem tolerant zu sein, hilfreich und gut, so weit so gut,
es scheint aber, dass der grosse Bioingenieur, der uns entwickelt hat, diese
Kräfte der Zuneigung und der Liebe nur für das absolut Notwendige berechnete,
niemals aber für jene ideale Welt, die den geistigeren Exemplaren vorschwebt, es stürzt sich,
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