ich weiss es, ich werde gefeiert, weil ich klug genug war, mein volles
Herz zu verwahren, ich bin immer rechtzeitig verstummt, schmiegen sich um ihn heran, ein schöne Lied, mit diesem Wort schmiegen, ich lehnte 1794 Gagerns
Aufruf eines deutschen Edelmanns an seine
Landsleute ab, wie immer mit schönen Worten, rühre sie alle, leider muss man meistenteils verstummen, um nicht,
wie Kassandra, für wahnsinnig gehalten zu werden, wenn man ausspricht, was
schon vor der Tür ist, quam pulchra es, geht
man nicht schon zu weit, wenn man soviel über das Verstummen sagt,
Montag, 25. Januar 2016
ja, die sanften, frommen Lieder, woher die merkwürdige allgemeine Einigung auf
das Wort Humanismus, woher, es ist
die Sorge um den letzten Rest der von der Technik noch nicht zerstörten und
ersetzten Natur, die menschliche Physis, als letzter Rest, Angst davor, dass
der Körper nun tatsächlich Maschine wird, Funktion, durch Drogen, Vitamine,
Auswechslungen auswechselbar, da schreien sie voll Angst, der Mensch, aber
dieser so beschworene Mensch ist längst verloren, habens ihnen angetan,
Mittwoch, 20. Januar 2016
Mittwoch, 13. Januar 2016
antike Skeptiker machten das ganze heidnische Ritual mit und waren
sogar zuweilen Priester, als Skeptiker sagten sie sich, ihr Vorgehen könne sich
nicht als Unrecht erweisen, und ihr gesunder Menschenverstand, der ihre
Philosophie überlebte, versicherte ihnen, dass es überdies zweckdienlich sei, diese sanften, frommen Lieder, Karneades
in Rom, seine erste Vorlesung hatte die Anschauungen Platos und Aristoteles’
über die Gerechtigkeit zum Thema und war durchaus erbaulich, søgte ham, in der zweiten Vorlesung
jedoch widerlegte er alles, was er in der ersten gesagt hatte, nicht etwa, um
zu entgegengesetzten Schlüssen zu kommen, sondern nur zum Beweis, dass kein
Schluss gerechtfertigt sei, lassen
Unglück nicht heran,
Mittwoch, 30. Dezember 2015
darum sollst du, Menschenkind, wider sie weissagen, che’l mio non è, wir Skeptiker folgen in
unserem Verhalten dem Lauf der Welt, ohne uns eine Meinung über sie zu bilden,
wir sprechen von den Göttern, als existierten sie, wir bringen ihnen unsere
Verehrung dar und sagen, dass sie als Vorsehung walten, das ist aber nicht
Ausdruck unseres Glaubens, denn wir hüten uns vor der Voreiligkeit der
Dogmatiker, wie du mich rührst, die,
welche positiv behaupten, Gott existiere, machen sich zwangsläufig eines
Frevels schuldig, denn wenn sie sagen, Gott beherrsche alles, dann machen sie
ihn auch zum Schöpfer des Bösen, wenn sie dagegen sagen, Gott herrsche nur über
manches oder über gar nichts, dann stellen sie Gott unweigerlich als
widerwillig oder machtlos hin, und das ist ganz offensichtlich Gotteslästerung,
wunderlich handeln,
wir sprachen vorhin unter anderem von einem tausendseitigen Buch, wir
können nämlich mit Leichtigkeit ein tausendseitiges Buch schreiben, und sogar
mit Lust, da der Mensch an allem, was ihm leicht fällt, Lust hat, so haben wir
eben Lust am Schreiben eines tausendseitigen Buches, vil libe, und wie könnte es aussehen, wieviele Kapitel soll es
haben, welche Ueberschriften, welchen Aufbau, welche geheimen
Kompositionsprinzipien, welchen Stil, wir könnten den Text in kleine
Abschnittchen aufteilen und diese Abschnittchen kunstvoll numerieren, wie ein
Philosoph, oder wir könnten grössere Kapitel machen, wir könnten die kleinen
Teile zu beliebig grossen grösseren Teilen zusammenfügen,
Donnerstag, 24. Dezember 2015
Mittwoch, 23. Dezember 2015
und es fliessen, am Besten wäre es, denken wir, wenn wir alles
aneinanderfügen würden, ohne jeden Unterbruch, das werden aber die Leser nicht
schätzen, denken wir, aber wir machen das Buch ja nicht für den Leser, wir
machen es für uns, und uns macht es Spass, ein tausendseitiges Buch zu
schreiben ohne jeden Abschnitt, es soll in diesem Buch nicht die Spur eines
Abschnittes geben, denken wir, ecce ego
addam, die Leute sollen ruhig denken, der Verfasser sei verrückt, das macht
uns nichts, wenn jemand denkt, wir seien verrückt,
wenn wir Abschnitte machen würden, Abschnitte mit Ueberschriften,
denken wir, würden vielleicht die Leser verrückt, die Titel sollten ja
üblicherweise etwas über den Inhalt mitteilen, sie fassen den Inhalt mit einem
Wort oder wenigen Worten zusammen, das geht aber nicht, bei uns, denken wir,
wir können hier nichts mit einem Titel versehen, wir haben uns dies lange
überlegt und viele Titel erwogen und ganze Inhaltsverzeichnisse angelegt, die
wir vielleicht noch vorzeigen werden, Teppiche voller Zauberzeichen, Wunder und
Versprechungen, sul mio letto, wir
haben lange über diesen Titeln gebrütet und haben an ihnen gefeilt und
gearbeitet und haben sie schliesslich wieder weggelegt, sul mio letto, es gibt hier keine Titel, denken wir, und das Klagelied
wird weiter gesungen, mit Frechheit,
Montag, 30. November 2015
Dienstag, 17. November 2015
Chloe, es gibt 981 Figuren in Shakespeares dramatischem Werk,
davon sind sechzehn Prozent weiblich, diese sechzehn Prozent dürfen dreizehn
Prozent des Textes sprechen, er zerrte
mich vom Weg, eine archaische Situation, wir sind als höhere Affen des
öftern vom Weg gezerrt worden, von Löwen, liess
mich regungslos liegen und zerfleischte mich, ein Affenschicksal, auch das
ist für einen lwa keineswegs etwas
Besonderes, für den Baron Samdi ist
das ganz normal, wenn eine Raubkatze an einem Schädel nagt, wenn er nur recht
sauber abgenagt ist, dann stellt ihn der oungan
auf seinen Altar, zusammen mit einem Glas kleren,
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