Donnerstag, 28. Mai 2020

auff den Würtzbergen, er zeigt, wie sie ihren Feinden drohen, er stellt ihren Hochmut dar und ihren Stolz und ihre gewaltige Dummheit, das ist der Ursprung aller Kunst, er unterhält, Erdenwürmblein, er unterhält, mb, mb, gleichsamb, nämblich, das ist sein Rezept, sein Trick, er unterhält, und es fällt ihm viel ein, der Spassmacher kennt schnell sein Publikum, er weiss, was es verlangt, die verlausten und verwurmten Weibchen wollen lachen, wollen seufzen, wollen abgelenkt werden, jeg er en mur, und auch die höheren Weibchen, die Prinzessinnen, zieht es zu ihm hin, sie wollen doch auch hören, was er da für schlüpfrige Geschichten weiss,

sie langweilen sich ja entsetzlich in der Dunkelheit ihrer Schlupfwinkel, sie ängstigen sich auch, immer wieder werden sie von Leoparden oder Löwen verschleppt und gefressen, und der kleine Wicht, der da vor ihnen seine Faxen schneidet, weiss ihren Kummer und ihre Schmerzen und Krankheiten zu verscheuchen, inebriamini, er füllt die Zeit aus, die schreckliche, unbarmherzige Zeit, er wird begrüsst, er wird beklatscht, wenn er nur etwas bietet, es mag noch so einfältig und abgeschmackt sein, man strahlt ihn gleich an, man winkt ihm heimlich zu, man reicht ihm ein paar Nüsse oder Knochen, und er rückt näher, hin zum Feuer, sich verbergen seiner Klugen Klugheit,

Dienstag, 19. Mai 2020


o der starken und mächtigen Lieb Gottes, o wie kommt einem, der da liebt, so gar nichts unmöglich vor, et non a vino movemini et non ebrietate, lieben Sie überhaupt noch oder lieben Sie nicht mehr, der höheren Kunst ernstere Stufen geführt, und er senkt seine Stimme, macht eine gewagte Geste, eine sehr eindeutige Geste, er zeigt einen Stab, er regt an und auf, und er findet Gönnerinnen und Freundinnen, er wird schlussendlich geliebt, mein Guter, er wird geliebt, er braucht sich gar nicht so sehr anzustrengen, man lässt ihn zu, das meine ich, wenn ich von Liebe sprechen, hinzugelassen werden, das ist es, mine bryster tårne, einen Ständer kriegen und herbeigewunken werden, das, so würde ich sagen, ist es, Knabe schien ich, 


Sonntag, 10. Mai 2020



gehen sie, so straucheln sie rückwärts, werden zerschmettert, gepackt und gefangen, Liebe, von oskischen und samnitischen Bergvölkern bedrängt, wow, notwendig ist maximale Transparenz, Urschanabi, fünf Vorreden zu fünf ungeschriebenen Büchern, fouetteurs er fouettés, Saft schickt sich an zu rinnen, Douane Allman Boulevard, spüren den Bodensatz, spüren das Unterste, für Frau Cosima Wagner, ich liebe es, reinen Tisch zu machen, verdaderamente,

Freitag, 17. April 2020


es braucht nicht viel Witz, man ist mit wenigem zufrieden, jeg var en mur, ein fauler Spruch, und schon bietet man sich ihm an, wenn man wählerischer gewesen wäre, wären die Künste entwickelter und auf einem höheren Stand, das sei nebenbei gesagt, ein rührendes Kind, man gibt sich ihm schnell einmal hin, während die Oberhäupter und Hordenchefs schlafen, vögelt man im Dunkeln, lässt man den Künstler heran, der so seine schöpferischen Künstlergene weitergeben kann, so vererben sich die verschiedensten Begabungen, mit Hilfe und unter dem Schutz der  Starken, die glauben, ihre eigenen Kinder aufzuziehen, og mine bryster, 

Sonntag, 22. März 2020


so nun Gott einer Seelen so viel Gnad erzeigt, dass er sich also unzertrennlich mit ihr vereiniget, was für Begierden, was für Würkungen, was für Kinder der heroischen Werk werden davon entspringen, so es durch ihre Schuld nicht verhindert wird, quoniam miscuit vobis, das ist der Ursprung dieser wahnsinnigen Begabungen, die unser Leben begleitet und erfüllt haben, die Natur ist dabei überaus grosszügig verfahren, sie hat vieles erlaubt, vieles vergrössert und erweitert und Dinge ermöglicht, die eigentlich gar nicht hätten möglich sein dürfen, sie hat nämlich die Genies ermöglicht, uns verzweifelnde Eintagsfliegen, wir schillern in tausend Farben, auch wenn zehn Farben genügt hätten, und wir sind demnach mit diesen tausend Farben auch nicht erfolgreicher als die Fliegen mit den zehn Farben,

Donnerstag, 27. Februar 2020


du nanntest mich, im Gegenteil, wir werden Opfer unserer Begabung, wir können mehr, als das Publikum verlangt, mehr als das Publikum versteht, und haben daher unsererseits die grösste Mühe, uns in diesem Leben zu behaupten, an eine Weitergabe der Gene im grossen Stil ist ohnehin seit einigen Jahrtausenden nicht mehr zu denken, Arthur, die Herzöge und Könige und Oberförster haben es gelernt, ihre Damen unter Kontrolle zu behalten, es ist nichts auszurichten, was natürlich keine guten Auswirkungen auf die Kunst hat, som tårner,

Donnerstag, 20. Februar 2020

die Kunst beginnt, ein eigenes Leben zu führen, der Künstler zieht sich zurück, auf sich selber, was der Kunst nur in den seltensten Fällen gut bekommt, auch in meinem Falle ist dies der Kunst natürlich nicht gut bekommen, ich entschuldige mich hiermit bei meinen Freunden, was hier entsteht, ist nicht immer Kunst, sondern des öftern nur ein Wirbel, eine Fehlentwicklung. eine geistige, moralische, ästhetische Ungeheuerlichkeit, wir fabrizieren irgendetwas, in unserer Trübsal, in unserer Verzweiflung, in die wir fallen, mit unserem Talent, unserem ungeheuren Talent, das wir wie eine Last tragen, immer in Gefahr, daran zu zerbrechen, und belebtest in mir britisches Dichter-Gebild,

Montag, 20. Januar 2020



so wie ja auch viele daran zerbrochen sind, Bestes ging so verloren, das können wir ruhig sagen, Bestes ging verloren, auch wenn einiges wunderbarerweise und gegen alle Logik dann doch zustande kam, ganz wider die Natur, Tasso kam zustande, und Euphrosyne habe ich geschrieben, das herrliche Werk, und der Tasso ist nun einmal das höchste Geistige, die zarteste Menschheit, welche auch von der sanftesten und weichsten Umgebung gedrückt, sich ihrer Auflösung nähert, welche den Schwerpunkt verloren hat, der sie an die Wirklichkeit heftet, und daher auch erst in der Erscheinung ihre eigentliche Vollendung erreichen konnte,




Mittwoch, 25. Dezember 2019


Dominus, bryster, auf wievielen Wegen, auf was für Weis und Manier erzeigst Du uns Deine Lieb nicht, drohtest mit grimmiger Glut, die tragische Darstellung dieses Zarten, Geistigen, auf dem Punkte, wo es sich jammernd ablöst und in sich selbst versinkt, ist gewiss das Höchste der Poesie, gegen die Natur haben wir es gemacht, die Natur verlangt nur den Unterhaltungskünstler, der den sich langweilenden Organismen die Zeit vertreibt, nicht den ernsten Künstler, der die Kunst um der Kunst willen betreibt, ein solcher ernster Künstler kann nur unter ganz besonderen, zufälligen, einzigartigen Verhältnissen überleben, Dominus spiritum soporis,