Donnerstag, 19. Dezember 2024
Mittwoch, 11. Dezember 2024
wir müssen froh sein,
dass es uns nicht an den Kragen geht, seltsam, dass sie noch nicht auf die Idee
gekommen sind, uns anzugreifen, wir könnten uns nicht lange verteidigen, und
auf Hilfe könnten wir gewiss nicht hoffen, woher sollte diese Hilfe kommen, wo
gäbe es die Truppen, die uns schützen könnten, gewiss nicht in Afrika und auch
nicht in Europa, allerhöchstens in den USA, dort vielleicht, oder dort eben
gerade nicht, dort am allerwenigsten, for
ever and ever, sind Sie so hart, weil Sie sie quälen wollen, oder weil Sie
ihr Leben verändern wollen und ihnen dabei helfen wollen, sich selbst besser
kennenzulernen,
Freitag, 29. November 2024
per omnia saecula saeculorum, ich will ihnen keinesfalls helfen, nein,
niemals, ich will sie nur reizen, Amen,
Amen, nur reizen, und sodann beobachten, per ipsum, Sie hätten diesen Stoff in einer Kurzgeschichte
abhandeln können, auf drei oder vier Seiten, ja, hören Sie, drei oder vier Seiten, das hätte genügt, adiuro vos, und Sie hören nicht auf, Sie
schreiben tausend Seiten, Sie Guter, wenn drei oder vier Seiten genügt hätten, Granatöpffelmost, vier Seiten, auf vier
Seiten hätte ich Ihre Story abgehandelt, und Sie kommen mit tausend Seiten
daher, die allerliebste schläfft, an
mitgeführten Miniaturgalgen hingen Puppen, welche die angeklagten
Sozialrevolutionäre darstellen sollten, und die Menge rief im Sprechchor, wann
sehen wir euch endlich baumeln,
Dienstag, 26. November 2024
Rascher Hungertod, was wollen Sie mit tausend Seiten, denken Sie, tausend
Seiten würden beeindrucken, tausend Seiten würden zum Ziel führen, et cum ipso, oder fassen Sie es als
Sport auf, als Training, denken Sie, Sie würden gesund und jung bleiben, wenn
Sie auf tausend Seiten Ihre Sexphantasien ausbreiten, es sind doch im Grunde
Sexphantasien, auch wenn es nicht so aussieht und seitenlang sehr langweilig
ist, es sind Sexphantasien, und Sie glauben, dass Sie sich durch die so
erzeugten permanenten Hormonströme jung erhalten könnten, L’ami des Bêtes,
Mittwoch, 6. November 2024
Freitag, 1. November 2024
Mittwoch, 23. Oktober 2024
ich bitt’ euch, jhr Jungfrawen, da hält Sie doch wohl viel eher der Umstand
jung, dass Sie seit zehn Jahren die Pissis und die Kakas putzen, die Ihnen Ihre
Kätzin auf den Küchenboden plaziert, wenn Sie etwas jung erhält, dann sind es
die vielen tausend Seelein und die vielen tausend braunen Geschenke, die Sie da
aufwischen, mit einem feuchten Lumpen, den Sie auswringen, dreimal, viermal pro
Anlass, Urin ist etwas Gesundes, das sollten Sie wissen, und Ihre
unbestreitbare Frische stammt von den heilkräftigen Substanzen, die Sie täglich
durch Ihre geschätzte Haut aufnehmen, fly,
Mittwoch, 28. August 2024
alle lügen, natürlich
lügen alle, sie lügen, wir lügen, aber wir können es uns leisten, etwas weniger
zu lügen als die anderen, und wir betrachten uns deshalb als viel
zivilisierter, es gibt die zivilisierte Lüge, die so zivilisiert ist, dass sie
schon fast nicht mehr als Lüge wahrgenommen wird, so zivilisiert, dass sie gar
nicht mehr als Lüge wahrgenommen wird, sondern als die lautere Wahrheit, filiae Hierusalem, in diesem Zustand
befinden wir uns, und wenn wir die anderen lügen sehen, schaudert es uns vor
der Offensichtlichkeit dieser Lügen, wenn wir diese Afrikaner lügen sehen,
graust es uns vor ihnen, weil sie durch die Umstände gezwungen werden, so offen
zu lügen,
Mittwoch, 21. August 2024
Dienstag, 20. August 2024
schon, sie
leben in einer Welt, die es nur in ihren Erzählungen gibt, eine Welt voller
Schulen und Institute und Universitäten, voller Studenten und Lehrer, voller
weltberühmter Professoren, voller Dissertationen, die alle kurz vor dem
Abschluss stehen, voller Geldgeber, voller Reisen, durch die ganze Welt, über
China und Japan nach Australien, voller Musiker auch, das ganze Land ist voller
grosser Musiker, fast jeder ist auch noch Musiker oder sonstwie ein
hochtalentierter Künstler, ein Dichter gar, min
elskede, alle lügen, wir aber lügen besser, wir lügen stilvoll, wir lügen
in grossem Stil, et in ipso, und wir
träumen von einem, der nicht lügt, der sich im Stadttheater hinsetzt, an den
Tisch vor dem Vorhang, und nicht lügt, Bruno Ganz nämlich hat gelogen, man sah
es ihm an, dem besten deutschsprachigen Schauspieler sahen wir es an, dass er
sich unbehaglich gefühlt hat, an diesem Sonntagmorgen im September,
Freitag, 26. Juli 2024
ne suscietis, wir berichteten und sprachen sodann lange von einer
Aufführung, die wir 1969 in Zürich sahen, am Tag, an dem wir das
Lizentiatszeugnis erhalten hatten, ein Dichter geriet in dieser Aufführung
durch zwei vornehme Hofdamen in äusserste Bedrängnis, und er spielte diese
Bedrängnis so über alle Begriffe gut, dass wir dachten, wir würden nie wieder
eine so ungeheure Leistung sehen, und wir haben sodann in der Tat nie wieder
eine so ungeheure Leistung gesehen, sagt
mir, aber an diesem Sonntagmorgen hat man sich etwas vorgemacht, das wusste
der Schauspieler, er lächelte immer wieder sehr scheu, wir sahen noch nie einen
älteren Herrn so scheu lächeln,
es war sehr
ergreifend, und wir träumen von einem Herrn, der sich auf die Bühne setzt und
Böses liest, der nicht gleichsam um Entschuldigung bittet, dass er gekommen ist
und nun liest, offensichtlich Sinnloses liest, das niemand richtig hören
will, pleni sunt caeli, von denen,
die da sind, kann ja niemand richtig zuhören, man will nicht hören, man will
nur dabei sein, in diesem kleinen Theatergottesdienst, gerührt dein Blick, wir träumen von einem, der ganz allein dasitzt,
ganz ohne Publikum, wozu Publikum, um Himmels willen, der ganz allein dasitzt
und nur für sich liest, oder für einen Freund oder eine Freundin, die weit
hinten, im Dunkel einer Loge sitzt, einer Dame, die er scheu verehrt, hat er
gesagt, sie dürfe zuhören, wenn sie wolle,