Montag, 31. Mai 2010

Donnerstag, 27. Mai 2010

wir sagten, dass die Öffentlichkeit verfalle und dass es den Menschen unmöglich werde, eine soziale Identität zu bilden, es wisse niemand mehr, wer er sei, die moderne Gesellschaft sei nicht eine zivilisierte, durch Selbstdistanz und rationale Interessenverfolgung bestimmte Vereinigung von Menschen, sondern ein Ensemble von destruktiven Gemeinschaften, in wir die Wiederkehr der Stammesverbände entdecken, übernachtend,


et j’aime le même commerce avec l’élement féminin, Zivilisation, die einmal aus der Domestizierung des Archaischen entsprang, schlägt in ihr Gegenteil um, das Archaische erscheint erneut, dans cet état, aber, so fragten wir uns, ist mit dieser Entzivilisierung nicht auch Lust verbunden, was wollten wir erreichen, als wir die guten Manieren entwickelten, den Sinn für die Distanz, die Höflichkeit, die Sauberkeit,

Mittwoch, 26. Mai 2010


ô mon âme, erschienen uns diese Zivilisierten nicht immer irgendwie verfehlt, verkommen, lächerlich, anmassend, wie dressierte Zirkusaffen, die Fahrrad fahren und Verbeugungen machen, que de soins à donner à l’apparance, wir sagten, dass wir uns womöglich einmal trennen müssten, wir sagten, dass wir uns womöglich einmal nicht mehr sehen könnten, dass auch wir uns womöglich einmal den Mächten beugen müssten, die uns vereinzelten,
le intimidarás tú como á alguna langosta, wir würden uns eines Tages anblicken und sehen, dass es keine Rettung mehr geben würde, dass wir dann fühlen würden, dass die grosse Teilnahmslosigkeit auch uns erreicht hätte, die Teil­nahms­losigkeit, die schon alle erreicht hat, hat auch uns erreicht, würden wir sagen,
die Teilnahmslosigkeit, die die Länder und Städte und Erdteile vernichtet hat, hat auch uns vernichtet, Dominus locutus est, und was denken diese grossen schönen Frauen, die den ganzen Tag dasitzen und ihre langen schwarzen Finger und ihre dunkelroten Fingernägel betrachten, was denken sie, den Tod, was denken sie wohl, es ist uns unheimlich, sagten wir, wenn wir Leute sehen, die einfach stundenlang dasitzen und nichts tun, das ist ja nicht möglich, nichts zu tun, diese prächtigen Frauen tun gewiss etwas, sie denken etwas, man kann nicht einfach nichts denken, man kann auch nicht einfach nichts fühlen, diese Wahnsinnsfrauen denken etwas und fühlen etwas, und wir wissen nicht, was, bewohnt,

Montag, 24. Mai 2010

sieh, du bist schön, meine Freundin, was denken sie von uns, das wüssten wir gerne,
verachten sie uns vielleicht, verachten sie nicht nur uns, sondern auch alle anderen in diesem Zimmer, diese vielen dicken schwarzen Bäuche, hassen sie uns und alle, wenn wir in ihre Augen sehen, denken wir, dass sie uns hassen, sieh, du bist schön, dass sie uns verhexen wollen, dass sie den ganzen Tag lang Zauberformeln vor sich hinsprechen, um diese hässlichen weissen und schwarzen Teufel zu verhexen,
et dicet, wir denken, dass ihnen das aber nicht gelingt, und sie deshalb vor Ärger und Enttäuschung ganz steif und starr geworden sind, erloschen, unzugänglich, für niemanden mehr da, Tauben-Augen die deinen, dass sie nun in der Tat gelernt haben, nichts mehr zu denken und wirklich nichts mehr denken, das ist möglich, dass man unter diesen Bedingungen lernt, nichts mehr zu denken, sieh, du bist schön, mein Freund, auch du, das wäre beruhigend, wenn sie wirklich nichts mehr denken, dann könnten sie uns nicht verachten, dann könnten sie uns auch nicht durchschauen,
el resoplido de su nariz es formidable, man muss ja hier nur sehr wenig denken, um alles zu durchschauen, auch dieser Weisse ist ja sofort völlig durchschaut, es ist ein Scharlatan, ein grosser Scharlatan, auch wenn er sehr unschuldig aussieht und kaum ein Wort spricht und uns in die Augen sieht und wünscht, dass wir lächeln, auch lieblich,

Samstag, 22. Mai 2010

Donnerstag, 20. Mai 2010

und dann lächeln wir wirklich, über soviel Dummheit kann man sich eines Lächelns nicht erwehren, man lächelt ein warmes Teufelinnenlächeln, der Gebieter und Herr, und der Scharlatan weiss nicht, was er denken soll, weiss nicht, was das bedeutet, o heilsame Nymphen, es bedeutet, dass er uns haben kann, sehr wohl, bitte, wir sind zu haben, mit dem ganzen grossen Körper, mit allen Düften und Säften, mit den Augen, in die Leben kommen könnte, wenn einer käme, unsere Zinnen Zypressen, in Augen kann unendlich viel Leben kommen, wenn man es nur weiss zu wecken,
ich bin die Rose im Tal,
wir sagten, dass es eine Illusion sei, wenn man glaube, man könne sich auf den Weltuntergang vorbereiten und einstellen, bin ein Mai-Blümchen, man könne sich nicht auf den Weltuntergang vorbereiten und einstellen, auch nicht auch mit den sagenhaften und vielbeschworenen Weltunter­gangs­frauen, wie die Rose unter den Dornen, was geschieht mit diesen Frauen, denkt der expert, wenn der Untergang kommt, geschieht nicht mehr viel, diese Frauen sind schon fast tot, leben schon im Totenreich,

Samstag, 15. Mai 2010

Dienstag, 11. Mai 2010

wir wissen nicht, ob es wirkliche Menschen sind oder nur von bòkò belebte Leichname, die willig in die Gräber zurückkehren, in diesen trägen Leibern scheint kein Wille mehr zu wohnen, denkt der expert, Rose, Mai-Blümchen, und es ist für uns von grossem Vorteil, dass wir uns nicht mehr um die Zukunft zu kümmern haben, wir haben keine Verantwortung mehr für die Zukunft zu tragen, das ist schön, wie hat doch der Gedanke an die Zukunft alle früheren Generationen geplagt, ihre Hauptsorge war doch immer die Zukunft,