Mittwoch, 30. Juli 2014


warum Hitler, warum nicht die Kommunisten, warum nicht das Bürgertum, warum nicht die Heilsarmee, warum nach einem Jahrhundert offiziell verkündeten Klassenkampfes, nach vierzehn Jahren Republik, nach einem Jahrzehnt kommunistischer Internationale, nach einem halben Jahrzehnt, wie es ständig heisst, genial stalinistischer Führung, warum trotz Millionen kommunistischer und sozialdemokratischer Parteimitglieder, trotz einer Gewerkschafts­bewegung, die über die Hälfte der deutschen Arbeiter umfasste, sich in den Januartagen des Jahres 1933 nicht fünfhundert Gewehre gefunden haben, die von selber gegen Hitler losgegangen wären, wie gerne wüssten wir das, Himmel und Erde,

Sonntag, 20. Juli 2014

Samstag, 19. Juli 2014


und spracht, spracht, sasset lange beisammen, beim gemischten Salat, bei der Pizza und schliess­lich beim Expresso, ring bell, und ihr spracht von den spirits, ich habe Vertrauen in die spirits, sagt sie, ich liebe die spirits, ich respektiere die spirits, ich mache mit den spirits, was ich will, und die spirits machen mit mir, was sie wollen, sie haben Vertrauen zu mir, sie wissen, dass ich sie nie betrügen werde, sagt sie, und seine Frucht ist meiner Kehlen süss, und wir sind alle Zauberinnen und Zauberer, und wir zaubern, es ist alles Magie, der König hat mich in den Weinkeller geführt, sagt sie, und wir sprechen über ein kleines braunes Plastikkübeli, das nun geöffnet neben der Tasse mit dem Expresso liegt, wir haben es aufgerissen, seinen farbigen Deckel abgehoben, und den Rahm in den Kaffee geschüttet,

das Kübeli liegt nun da, unbeachtet, man wir es wegtun, und es hat uns doch gedient, es hat einen langen Weg hinter sich und wird nun wieder einen langen Weg vor sich haben, einen sehr einsamen Weg, der vermutlich in der Kehrichtverbrennungsanstalt endet, und hat in mir die Lieb geordnet, es kommt nicht häufig vor, dass man über diese unscheinbaren Dinge redet, wir aber reden, der Zauber der Rede ergreift alles um uns, hard to tell, und wir sagen wieder vieles nicht, wir sagen nicht, dass es Liebe ist, die uns dazu bringt, dass wir uns mit diesen Gegenständen befassen, sie bilden eine Prüfung, wir messen an ihnen die Liebeskraft, diese Liebeskraft misst sich an den kleinen Dingen, am Kleinsten,

es ist nämlich leicht, grosse und intakte und schöne Dinge zu lieben, schwer aber, zerbrochene und zerstörte und entwertete Dinge, et duabus velabant pedes eius, o Herr, wie so gar sitzet diese Seele und verbrennet an der Sonnen, if anything is going to sell, und wir fühlen uns sehr zu diesen armen verlorenen Menschen hingezogen, die die Scherben mehr schätzen als die Vase, wir sind selber Menschen, die Scherben lieben, weil wir in ihnen uns selber begegnen, wir lieben das Blatt am Flussufer, das tagelang in der Herbstsonne liegt, in den Herbstnebeln, im Herbstregen, bis es ein Windstoss in den Fluss weht und es dort dahinfährt, befolgt ewiges, auf wie vielerley Weis können wir nicht unsern Herrn betrachten, et duabus volabant,
wir betrachten den Herrn in den Worten, die uns umschwirren, Wortscherben ohne rechten Zusammenhang, Fragmente, Halbvergessenes, von dem niemand mehr weiss, was es zu bedeuten hat, kong Uzzijas dødsår, wie vielerley Speisen können wir nicht aus ihm machen, try hard, wir sehen den Blättern zu, die in den Fluss fallen, manche behaupten sich ganz trotzig, schweben auf den Wirbeln dahin, als ob das Ganze sie nichts anginge, sie bleiben trocken, während andere sofort eintauchen, in die Tiefe gezogen werden, wir sehen sie, wie sie im klaren Wasser schweben, als ob sie Wasserwesen wären, und dabei waren sie doch Blätter, einen langen Sommer lang schwebten sie hoch in den Lüften, sahen uns, wie wir unsere Wege gingen, am Ufer entlang, sahen die vielen Boote, die täglich den Fluss befuhren, Gummiboote zumeist,

Donnerstag, 10. Juli 2014