Montag, 30. November 2015
Dienstag, 17. November 2015
Chloe, es gibt 981 Figuren in Shakespeares dramatischem Werk,
davon sind sechzehn Prozent weiblich, diese sechzehn Prozent dürfen dreizehn
Prozent des Textes sprechen, er zerrte
mich vom Weg, eine archaische Situation, wir sind als höhere Affen des
öftern vom Weg gezerrt worden, von Löwen, liess
mich regungslos liegen und zerfleischte mich, ein Affenschicksal, auch das
ist für einen lwa keineswegs etwas
Besonderes, für den Baron Samdi ist
das ganz normal, wenn eine Raubkatze an einem Schädel nagt, wenn er nur recht
sauber abgenagt ist, dann stellt ihn der oungan
auf seinen Altar, zusammen mit einem Glas kleren,
denn der Baron Samdi liebt
Rum, er trägt immer eine Flasche bei sich, den
Bogen spannte er und stellte mich als Ziel hin für den Pfeil, das ist ganz
krankhaft, diese Vorstellung, sagt der esprit,
aber natürlich typisch für diese heillos verdrehten Kulturmenschen mit
ihrer falschen Religion, mit ihrem schwerblütigen, beschränkten Gott, diesem
eigersüchtigen, unaufhörlich wütenden und strafenden Ungetüm, das nie recht zu wissen scheint, was es
will, zum Beifall, da bewältigen die
Menschen auf meiner Insel ihr Leben doch viel besser, sie sterben auch, und
womöglich noch viel schrecklicher,
meine Nieren traf er mit den Pfeilen seines
Köchers, jetzt also die
Nieren, sie sterben im Staub der Strassen, sie verdursten, sie verhungern, als
Kinder schon, aber sie lächeln lieb und gehen still wieder weg, all meinen Leuten ward ich zum Hohn, wenn
es ihnen einmal schlecht geht, so konsultieren sie den oungan oder den bòkò oder
eine manbo, sie weiss Rat, sie macht
ein travay maji, wir sehen an den Wänden
kleine Stücke von Verpackungsmaterial, es ist brauner Wellkarton, manchmal
gefaltet, geknickt, manchmal bestrichen mit gelber Farbe, eine dreizehnteilige
Arbeit, mit zwei feinen Nägeln, die sichtbar bleiben, an der Wand befestigt, Virginia,
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