Mittwoch, 25. Januar 2017


nur das Sofa ist weg, das grosse breite Sofa, das von allem Anfang an da war, ist weg, aber deswegen hat das Leben nicht aufgehört, es hat nur beinahe aufgehört, als kräf­tige Männer mit lauten Stimmen das Sofa aus dem Haus trugen, hat das Leben beinahe aufge­hört, umb Gottes Willen, ein kritischer Augenblick war das gewesen, was wissen wir denn von diesen Kerlen, wie gefähr­lich sind sie, tragen sie nur das Sofa fort, oder tragen sie auch anderes fort, tragen sie auch alles ande­re fort und lassen uns in einer leeren Welt zugrundegehen, oder schlagen sie uns gleich auch tot, von diesem Schlaf der Welt, aber die Männer verschwanden so rasch, wie sie gekommen waren,

Freitag, 20. Januar 2017

Sonntag, 15. Januar 2017


tschüss, so riefen sie, tschüss, und sie werden doch wohl nicht wieder kommen, aber die Angst, dass sie wieder kommen, wird bleiben, solche Aengste werden wir nicht los, erlesen ist er, im übrigen, dreckig werden die Schwarzen erst, wenn ihnen die Missionare Kleider anziehen, in ihrer Naturkluft sind sie ganz sauber, für einen Missionar aber ist der Gestank eines Menschen ein himmlischer Wohlgeruch, sie sind ja selbst Säue, alles und jedes,

die europäisch-intellektuelle Welt, Universitätsprofessoren, höhere Beamte, denen ein Wissen blöde eingetrichtert ist, die haben es nicht kapiert, auf gewissen Gebieten wirkt jede professorale Wissenschaft verheerend, sie führt vom Instinkt weg, darum werde ich, es geschehen eben immer irgendwo schlimme Sachen, und es geschehen weiterhin schlimme Sa­chen, nur selten oder eigentlich nie bei uns, meistens bei anderen, die Männer, die das Sofa wegtrugen, sind ja jetzt bei anderen und tragen bei anderen Sachen weg, eo quod adpropinquat, Gastprofessuren, Kansas State University, Kurator, Utopie-Forschung, niederösterreichischer Kafka-Preis, Vorsitzender, Ehrenbürger, Mitherausgeber, Literaturanthropologie, Mitarbeiterin am Institut für Ästhetik, Transformationen der Antike, Künstlermythen, Geschichte der Gartenkunst, Big River,

und gedenken, dass er uns die Belohnung seiner Liebe nicht nur für das künftige Leben aufbehält, noch in diesem Leben fängt er an uns zu bezahlen, populus iste ore suo, auf welche Ereignisse würden Sie jetzt diese Zeilen beziehen, wo sehen Sie, dass man Sie zu bezahlen beginnt, als ein turn von helfenbein, für uns sind die schlimmen Sachen gerade noch erträglich, weil sie nicht sehr häufig sind und immer nur eine schlimme Sache aufs Mal geschieht, merkwürdigerweise,

Möbelstücke werden somit nicht jeden Tag weggetragen, nur alle fünf Jahre einmal, und weiter wird ja meistens, wenn etwas weg­kommt, auch wieder etwas Neues gebracht, in unserem Fall ist dieses Neue klotzig und gefällt uns zunächst gar nicht, warum kommt überhaupt etwas Neues, fragen wir uns, muss das sein, wir begreifen es nicht, und was bin ich nütz, wenn ich nicht bey dir bin, und so geht es eine Weile, bis wir uns mit diesem Neuen abfinden, mit diesem schwarzen Sofa, das jetzt gebracht worden ist, vielleicht werden wir es eines Tages durchaus zu schätzen wissen, vielleicht wird es eines Tages unser Lieblingsmöbel sein, ein bequemer, grossartiger Aussichtspunkt,

Donnerstag, 5. Januar 2017