Dienstag, 10. Juli 2007

als die bei ihrem Sohn zu Besuch weilende Mutter die Schublade des alten Schreibtisches öffnete, der im Besuchszimmer stand, fand sie darin, neben einem Band Tolstoi, neben schwarzen Filmrollen Ferienfilme 1-4 und Tonbandkassetten Rolling Stones 1-3 einen der kleinen, quadratischen grünen Zettel, die ihre Schwiegertochter als Notizpapier verwendete, meine Milch, von der Hand ihres Sohnes war auf diesem Zettel geschrieben märchenartig grüssen Rosen, und sie glühen wie Liebesboten, von den Mandelbäumen fallen tausend weisse Blütenflocken, in der Ferne schwanken traumhaft weisse Lilien, lichtumflossen, und die Mutter freute sich, sie dachte, ihr Sohn, der als Kind gedichtet hatte, dichte noch immer, bei ihrer geistigen Uebermacht, ihr Sohn, dachte sie, ist vielleicht doch ein Dichter, er wird ein grosses Buch schreiben, ihr Vorrecht einer ewigen Jugend fortwährend geltend zu machen suchen,

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