Donnerstag, 24. Januar 2008

unsere Egomaninnen und Egomanen bezeichnen die Kleinfamilie als eine kurzlebige Institution, die nur in Westeuropa und nur in einer besonderen Entwicklungsphase auftrete, ihre höchste Entfaltung verdanke sie den Wirtschaftsinteressen des Kapitalismus, ille autem dicit eis ego sum nolite timere, heute werde sie zu Recht in Frage gestellt und abgelöst durch andere Beziehungsformen, beispielsweise durch die Spagatfamilie, belehrt Gott, wer würde nicht gerne in einer solchen Spagatfamilie aufwachsen, man könnte aber auch einwenden, die Kleinfamilie sei keine Verirrung, keine Verformung, sondern ein Höhepunkt des menschlichen Sozialverhaltens, das nur unter besonders günstigen Bedingungen, also bei einem gewissen Wohlstand und auch bei Rechtsstaatlichkeit, gutem Regiment, bei Frieden und Sicherheit überhaupt möglich werde, den Menschen geheimnisvoll, ô petits cris, man könnte auch einwenden, dass die in intakten Familien erzogenen und aufgewachsenen Kinder Grosses und Grösstes zum gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt beigetragen haben, egli è tutto delizie, Goethe entstammt keiner Spagatfamilie, sondern wuchs unter jenen unschätzbaren, trotz allen Mängeln geradezu idealen Bedingungen auf, die eine gute bürgerliche Gesellschaft bieten kann, ô beaux regards azurins,

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