Samstag, 28. November 2009

und so rührt es Sie immer, wenn andere eingeladen werden, visit me, nur über die Strasse, es ist nicht weit, wenn Sie wollen, hole ich Sie ab, ihre Kleider schienen priesterlich, visitez-moi le soir, venez, je serais là, je laisserais la porte ouverte, je ne ferme jamais la porte, d'ailleurs, on peut venir, on peut toujours venir,
il y a que ce rideau, et je serais juste derrière le rideau, vous tirez ce rideau et vous m’avez, une échelle était appuyée sur la terre, vous m’avez, et erit vobis, kommen Sie, kommen Sie, alles weitere leitet sich davon ab,

aber warum lädt man Sie denn nicht ein, why didn't you visit me, man macht manchen sogar grosse Vorwürfe, dass Sie nicht kommen, wenn man sie einlädt, man lädt sie viele Male ein und sie kommen nicht, aber Sie lädt man ja gar nicht erst ein, lieblicher als Weines Nippen, Sie fallen offenbar nicht genug auf, damit man eingeladen wird, muss man ja doch irgendwie attraktiv sein, schön sein, das sind Sie gewiss nicht, ihr Anblick leuchtete sanft, jung sein müssten Sie, aber jung sind Sie auch nicht, denkst du deinen Mundgeschwistern, schwarz sein, Afrikaner, Medizinmann, das sind Sie auch nicht, wenn Sie schwarz wären, hätten Sie Chancen, noch ein Pärchen herzuziehn, das alles sind Sie nicht, Sie könnten wenigstens klug sein, weise, witzig, Sie könnten verführerisch sein, hören Sie,
ich will küssen, küssen, sagt'ich, Sie sind das doch alles bis zu einem gewissen Grad, Sie können das alles sein, wenn Sie nur wollen, wenn Sie sich nur nicht verstecken, oder besser gesagt, wenn Sie nur nicht so schüchtern wären, ich will küssen, flüstert die Herrin, küssen, und sie ist dem Wahnsinn nahe, wenn Ihnen nur etwas einfiele, es müsste gar nicht viel sein, Sie müssten nicht mit dem Gedicht kommen, nicht mit also sprachst du, nicht mit und nie vergass ich, nicht mit der wichtigen Stunde, nicht mir deutend entwickelt,

Samstag, 21. November 2009


wir kommen zu nichts und wollen zu nichts kommen, die Anstrengungen haben keinen Sinn, et cela tout à coup, ein Mädchen sehen wir, in einer sehr sonderbaren Stellung, die wir nie erreichen könnten, ohne uns die Arme auszurenken, en un instant, wir das alles nicht wissen, greed and irresponsibility, wunderbares grosses Amerika krank, es vielleicht kein Stein auf dem anderen bleibt, let the LOSERS fail, wir leben in den tieferen Regionen der Geisteswelt dahin, können eben gerade die eine oder andere dienstliche Stellungnahme für die Blinden oder Lahmen verfassen, en un momento, 

Donnerstag, 19. November 2009

es bräuchte dies alles nicht, es würden ein paar ganz einfache alltägliche Worte genügen, ich mich an, sprechen Sie vom Alltag, vom Auto, das nicht fahren will, sprechen Sie von den Garagisten, die oft selber überfordert wären und beim besten Willen nicht wüssten, was man reparieren müsste, et son sommet touchait au ciel, j'espère que vous me visiterez ce soir, je l'espère vraiment, vous m'entendez, j’aimerais tellement que vous me visitez, visio omnium sicut, sie würden einfach etwas auswechseln, das dann zweihundertfünfzig Franken kosten würde, und würden schauen, ob das Auto nachher fährt, an dem erhabenen Wort, man muss sich klar ausdrücken, wenn man etwas will, ich will küssen, und wahrscheinlich kommen Sie es mit der Angst zu tun, wenn Sie das hören, die Herrin, die da flüstert, immer denselben Satz, den ganzen Abend lang sitzt sie am hohen Fenster, küssen, ist das nun wirklich Ihr Thema, der Besuch, genügt Ihnen der Besuch, machen Sie sich nicht lächerlich, wenn Sie nur zu Besuch kommen, steif und schüchtern, küssen, wollen Sie nicht doch auch weiteres, 
sehen Sie genauer hin, was die Herrin sagt, und wenn Sie dann nicht weiteres wollen, dann ist Ihnen nicht mehr zu helfen, küssen, sagt'ich, die Herrin drückt sich sehr genau aus, unmissver­ständlich, küssen, und nichts anderes, 


man kann von der blossen Rede in Trance fallen, es braucht keine Trommeln, keine Fackeln, es braucht nur eine Stimme, die spricht, schau, die unablässig spricht, vielleicht nicht einmal von der Liebe, vielleicht von ganz beliebigen Dingen, ja, je beliebiger die Dinge sind, desto wirksamer wird der Zauber, in zweifelhaftem Dunkel, es wäre banal, von der Liebe zu sprechen, man muss abschweifen, sich entfernen, wegkommen, abkommen vom Weg, glühen, und unsere Gedanken sind bei allerlei Gefesselten und Gebundenen und Verklebten, der Mensch ist ein unablässig gepeinigtes, gezüchtigtes, verschnürtes und belastetes Wesen, 
ich war im Begriff mich niederzuwerfen, und es ist nur richtig, wenn man ihn in möglichst kunstvollen und komplizierten Fesselungen zeigt, blühend, es ist richtig, dass man ihn ans Kreuz nagelt, es ist richtig, wenn man ihn malt, wenn man Bildnisse anfertigt, tausend und tausend von blutüberströmten Köpfen, es ist richtig, wenn man Hefte herausgibt, blühend alle Zweige, in Grossformst, auf Hochglanz­papier, und ihn dort zeigt, sie dort zeigt, Japanerinnen zeigt, kunstreich gebunden, mit Bändern, Kabeln, Schnüren, verba, mit Fäden aller Art, Drähten, Saiten, 

Freitag, 13. November 2009

et voici, sie schneiden tief ins zarte japanische Fleisch, Stricke, Schiffstaue umhüllen die Figuren, embrasser, Klebstreifen verkleben die sanften Engelsgesichter, manche liegen wehrlos am Boden, eine Anhäufung von Knoten und endlos gewundenen Stricken, andere wurden angebunden, an Fenster, Geländer, Operationstische, Pfosten, Stühle, Wolken entwickelten sich, und wieder andere hängen frei in der Luft, wie Geister, Kopf oben, Kopf unten, sie schaukeln und schwingen, sie schwanken und schweben, an den Haaren, an den Händen, an den Füssen, als ein pakèt kongo, und in ihren kleinen Mäulchen stecken besondere Kugeln oder Knüppel, die eigens für diese Prozeduren angefertigt worden sind, in industriellem Ausmass, küssen, denn es sind viele solche Fesselungen nötig, unser Mensch ist ja ein ungebärdiges, unablässig redendes und argumentierendes Wesen, es protestiert ja ständig, nichts ist ihm recht, les anges de Dieu montaient, man muss ihm daher die Möglichkeiten zum Ausdruck nehmen, es darf kein Laut mehr in diese ideale Gegenwelt dringen,
es wird ihm daher etwas in und vor das sonst so eifrige Mäulchen gebunden, mit einem Gummizug, einigen kleinen Riemen, die sehr fest sitzen über seinem schönen, vor Anstrengung geröteten Gesichtchen, küssen, was würde es denn alles sagen, wenn es reden könnte, es würde gewiss am Ende eine Liebe gestehen, embrasse, würde es sagen, je veux embrasser, und das gefällt der grossen Natur nicht, wenn ihre Geschöpfe zuviel reden, libri signati quemcum dederint,

Mittwoch, 11. November 2009

Dienstag, 10. November 2009

deshalb muss man sie gehörig binden und wo nötig auch ein bisschen schlagen, nieder spielet, abschweifen, sagten wir, wir wollten abschweifen, Stern auf Stern, wohin abschweifen, es spielt keine Rolle, gehen Sie zur Postmoderne, gehen Sie zu den Ameisen, gehen Sie zu den Schwarzen Löchern, und, smaragden,
gehen Sie zum Geheimnis des Erfolgs der liberalen Demokratie, die Macht der Demokratie besteht in ihrer Autonomie, der liberalen Kultur ist es gelungen, sich vom Einverständnis der Menschen, die ihr angehören, unabhängig zu machen, aus der grösstmöglichen Gefügigkeit zieht sie die gleichen Vorteile wie aus der erbittertsten Feindschaft, montaient et descendaient, sie lebt von dem, was sich ihr widersetzt, smaragden, sagten wir, smaragden, dennoch benötigt das liberale System ein Gleichgewicht aus konservativen und Unruhe stiftenden Mechanismen, seine menschliche Dimension gewinnt es letztlich durch die Unruhe, die Utopie und die Revolte, tausend­fältiger Karfunkel,
Utopien sind mörderisch, aber auch ihre Abwesenheit ist mörderisch oder noch möderischer, en sprutz, manchmal schmeckt eine Betrachtung, als ob es ein Sprutz wäre, Gott weiss es so zu richten, als ob es ein Besuch wäre, veilleicht auch, womit wir wieder beim Besuch wären, Ihrem Thema, so darf ich doch wohl annehmen, es ist ein gutes Thema, bis heute hat noch nie ein Mensch ein tausendseitiges Buch über einen jahrelang geplanten, jahrelang geträumten und jahrelang nicht abgestatteten Besuch geschrieben, das wäre ein Thema, das wäre doch ein Thema, doch dein Geist ist allem fern, denken Sie nicht, oder genügt es Ihnen vielleicht nicht, comme j'aime,

Dienstag, 3. November 2009

man lädt sie ein, man möchte mit ihr wohnen, in einer etwas lockeren Wohngemeinschaft, sie ist eine aufregende Frau, eine sehr freie Frau, man kann mit ihr alles machen, denkt man und reibt sich die Hände, es wird eine revolutionäre Wohngemeinschaft geben, denkt man, comme j'ai du plaisir, man lädt sie ein, zeigt ihr ein schönes grosses Zimmer, sie kommt, aber sie kommt nicht allein, es ist einer dabei, der auch kommt, uneingeladen, und dieser Mensch ist bei allem dabei, isst und trinkt, schneidet sich eine grosse Scheibe Käse ab, comme je suis bien, und verschwindet am späteren Abend mit ihr, und man muss dann eine Platte auflegen und die Stereoanlage gut aufdrehen, am besten dreht man dann Stereoanlage gut auf, sonst hört man sie, oui, hört man,
ich will küssen, und es ist keine vorübergehende Sache, man dachte, es sei nur eine kleine Sache, der Mensch wäre einmal da oder zweimal, aber er ist schlussendlich wochenlang da, küssen, sagt'ich, und man hört sie, wie sie Liebe machen, ganz für sich allein, und es ist nicht das, was man erwartet hat, ouw, ouw, hört man ihn, ouw,
mais c'est fort, man wüsste gerne, was sie mit ihm macht, presst sie, saugt sie, klemmt sie, man wüsste das gerne, dein Geliebter, fern, es gibt bei den Chassidim einen Spruch von der kommenden Welt, der besagt: es wird dort alles eingerichtet sein wie bei uns, wie unsere Stube jetzt ist, so wird sie auch in der kommenden Welt sein, wo unser Kind jetzt schläft, da wird es auch in der kommenden Welt schlafen, was wir in dieser Welt am Leibe tragen, das werden wir auch in der kommenden Welt anhaben, um ihre Füsse, alles wird sein wie hier, nur ein klein wenig anders, erprobet,
wir tanzten einst in Stockholm einen Tanz, gleicherweis im Sauersüssen,