Samstag, 28. April 2012

Donnerstag, 26. April 2012


wer verlieh untrügliche Weisheit, vielleicht ahnen die meisten von ihnen nicht, dass sie mit ihrem Leibe auch das Dunkel in sich nähren, elle l’a adoré, aber Schuld und Angst in ihnen nehmen unaufhaltsam zu, und so sehnen sie sich ahnungslos nach Erlösung, dazu verhilft die Klagemeute, Caeli, o Caelius, Lesbia nostra, wir wissen nun übrigens, warum der Persönlichkeitsschutz so stark ausgebaut worden ist, die Personen, die in den inneren Zirkeln des Staates leben, haben sich damit unangreifbar gemacht, man darf nichts mehr über sie berichten, und es wäre doch so viel Interessantes zu sagen, Lesbia nostra,
aber warum wollten wir ihr Treiben bekannt machen, who hath put wisdom in the inward parts, warum, um Ungerechtigkeiten zu beseitigen, um dem armen Volk die Lasten ein klein wenig zu erleichtern, welcher Satan gibt uns solche gefährlichen Gedanken ein, un poquito al menos,

Montag, 16. April 2012

Sonntag, 15. April 2012


nein, vergessen wir das alles, grüssen wir freundlich, wenn wir sie sehen, diese stabilisierenden Herrschaften, und seien wir selber. so gut wir es im kleinen können, eine solche Herrschaft, Lesbia illa, eine Bekannte begegnet mir auf der Strasse, ein Frau, mit welcher ich vor Jahren sehr Unangenehmes erlebt habe, das gibt es, man kann mit Frauen sehr Unangenehmes erleben, sie sieht elend aus, sehr elend, und grüsst mich ganz knapp und so leidend, wie man nur hier in diesen Gegenden leidend sein kann, die Insassinnen der Konzentrationslager haben ihre Peiniger freundlicher gegrüsst, illa Lesbia,

Valéry selbst hat seinem Ruhm als Dichter stets distanziert gegenübergestanden, für ihn ist das Machen von Gedichten vor allem eine geistige Uebung, bei der es darum geht, Klang und Sinn in ein Verhältnis der Balance zu bringen, nicht das Resultat, das Gedicht, interessiert ihn, sondern die Beobachtung des eigenen Geistes während des Entstehungsprozesses, illa, da ist der in jeder einzelnen Formulierung um Klarheit und Präzision bemühte Rationalist, der nichts mehr verabscheut als die Untiefen des Gefühlslebens und die sich darin bewegende Literatur,

Lesbia, da ist der Liebende, der sich erfolglos gegen eine ihn bis an die Grenze des Wahnsinns treibende Erfahrung wehrt, die er weder gesucht noch gewollt hat und die ihn gänzlich aus seiner Lebensbahn zu werfen droht, mea Lesbia, sein Projekt heisst totale Selbstbeherrschung, die Stute Sensibilität soll abgerichtet werden, sich von Gefühlen und Stimmungen unabhängig machen, um so zum Instrument des Denkens zu werden, reines Ich,

nulla potest, ohnmächtig steht das Ich den eigenen Leidenschaften und Gefühlen gegenüber, die es durch die Analyse ihres Funktionierens meinte beherrschen zu können, was nützt mir all mein Geist, er findet nicht einmal die Worte, die gut täten, nulla postest,