Samstag, 27. Januar 2024
Donnerstag, 18. Januar 2024
escápate, und der ältere Herr auf der Bühne liest die Geschichte des Hofnarren
Gonella, am Hof der Este in Ferrara, mit dem man sich allerlei grobe Spässe
erlaubte und der schliesslich bei einem dieser Spässe den Tod fand, er starb
vor Schreck, als man ihn zum Schein hinrichten lassen wollte, dass jhr sie ruhen lasst, und der Herr
auf der Bühne liest weiter, Stunde für Stunde, wer hält den Satan auf, sagt er,
die armen Menschen haben die Vorstellung entwickelt, dass es einen Satan gibt,
den man aufhalten könne, dem man mit aller Kraft entgegentreten müsse, damit
die Welt noch weiter Bestand hat,
der Satan will
nämlich, dass die Welt untergeht, die Welt geht aber auch ohne Satan unter,
meine Guten, so hörten wir einen reden, das hängt mit der gesamten
Welteinrichtung zusammen, zerstört wird auch ohne Teufel, denn das Leben selber
zerstört, in excelsis, was produziert
wird, geht wieder zugrunde, Teufel hin oder her, es gibt ihn zwar, ihn und
ganze Heerscharen von Oberteufeln und Unterteufel und Kleinteufeln, aber ob er
hier wirklich gebraucht wird, das wäre zu untersuchen,
Donnerstag, 4. Januar 2024
das ist nicht so ganz
klar, das weiss auch ich nicht, so hörten wir einen Herrn reden, in rotem Kleid
und schwarzem Zylinder, und ich befinde mich doch immerhin nicht ganz auf der
untersten Stufe der höllischen Hierarchie, das Leben geht seinen Gang, ob wir esprits nun viel wirken oder nicht, wir
wissen doch eigentlich selber nicht, was wir sind, wir sind Begleiter, wir sind
Beobachter, wir wirken mit, aber was heisst denn hier in dieser Welt wirken, wer könnte von sich sagen, dass
er in diesen zähen Teig Bewegung bringt, in diesen Sumpf Bewegung,
wohl ist sie schön, die Welt, und so verfolgen wir eben diesen endlosen,
komplizierten Kampf zwischen Ordnung und Unordnung, als lächerliche Engel oder
närrische Teufel, die sich um die schwachen Menschen drehen, manche
gleichgültig, manche mürrisch, manche wieder eifrig bemüht, zu stärken oder zu
schwächen, nach bestem Wissen und neuestem Stand der Technik, benedíctus, manche mit Lust, manche mit
Unlust, manche bedauern die armen Menschen, die zu Milliarden diesem Seilziehen
ausgesetzt sind, manchmal habe ich grosses Erbarmen mit ihnen, und ich wünschte,
sie wären klüger, fähiger, besonnener, ich wünschte, dass sie ihre
Schachfigurenexistenz durchschauen könnten,